12 m LED mit Fibaro RGBW Controller und 2 Netzteilen - Hilfe gesucht!

Schaltungen, Widerstände, Spannung, Strom, ...

Moderator: T.Hoffmann

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Ben78
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Do, 01.09.22, 10:15

Hallo liebes Forum,

ich hoffe ich bin hier richtig. Es geht um ein kleines Projekt, dass von der Umsetzung eigentlich recht einfach ist, aber ich bin mir nicht sicher, wie ich die LED-Streifen richtig anschließe, da ich nur einen Controller habe (von Fibaro, Nutzung nur per App, kein Schalter dazwischen) und zwei Netzteile verbauen möchte bzw. muss.

Die Fakten:

4 x 2,90 m 24 Volt RGBW Streifen (Profi Zeug, kein amazon oder ebay) mit 20 Watt pro Meter (60 LEDs pro Meter, RGB + warmweiß)
montiert auf Alu Profilen mit Abdeckung in einem abgehängten Trockenbau-Koffer
Die Farben und Helligkeit werden über einen Fibaro RGBW 2 Controller gesteuert
2 x Netzteil 150 Watt 24 Volt
Jeweils zwei LED-Streifen werden miteinander verbunden (RGBW/Plus), LED1 + LED2 sollen per RGBW ohne Plus verbunden werden für den Controller.

Und hier kommen wir zu dem Problem das ich habe: Wie verbinde ich die Streifen korrekt, wenn ich zwei Netzteile habe und wie schaffe ich es, den Controller an alle Streifen richtig zu installieren, damit ich alle Streifen gleichzeitig kontrollieren kann? Ich habe drei Abbildungen erstellt, die das hoffentlich sinnvoll erklären können:
Abbildung 1
Abbildung 1
Hier sieht man hoffentlich den Aufbau mit allen Daten
Abbildung 2
Abbildung 2
Hier sieht man, wie ich ein Netzteil mit dem Controller sowie einem LED-Streifen verbinde (wie üblich, nichts besonderes)
Abbildung 3
Abbildung 3
Hier sieht man meine Probleme, zu denen ich folgende Fragen habe:

1. Kann ich vom zweiten Netzteil das Minus mit auf das Minus des ersten Netzteils und Controllers legen? Ich wüsste sonst nicht wohin damit.
2. Schließe ich das Plus des zweiten Netzteils einfach auf den zweiten LED-Streifen an, geht das?
3. Verbinde ich dann einfach LED-Streifen 1 und LED-Streifen 2 mit einer Brücke und nur RGBW, damit der Controller das ebenfalls steuert, lasse aber Plus natürlich weg (kommt ja von Netzteil 2)? Geht das?

Kann mir jemand sagen, wie ich das mit der Stromzufuhr löse und ob die Verbindung von LED1 + LED2 beim Controller auch so ankommt und ob das Minus von Netzteil mit auf das Minus des ersten Netzteils angelegt werden kann?

Ich bitte darum, mir nicht den Fibaro Controller oder ähnliches auszureden, auch nicht, dass ich zwei Netzteile verbauen möchte. Das ist so geplant und muss so umgesetzt werden (Platz, Wärmeentwicklung etc.), es geht nur noch um die Schaltung von Strom und RGBW.

Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe!
Ben
Borax
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Do, 01.09.22, 11:25

Hallo Ben,
welcome on board!

Verträgt der Fibaro Controller denn auch den höheren Strom? 2 x 150W bei 24V sind 12.5A insgesamt, also vmtl. etwas mehr als 3A pro Kanal (sollte eigentlich gehen - aber ich kennen den Fibaro Controller nicht)
1 + 2 + 3: Ja, geht. Trotzdem muss natürlich der Controller den vollen Strom schalten (der fließt dann vom Netzteil2 durch alle LED-Streifen zum Output des Controllers und von da nach GND). Wegen dem Widerstand auf den Leiterbahnen könnten die weit vom Controller entfernten LEDs also durchaus schwächer leuchten. So gesehen wäre es besser hier ein zusätzliches 4 adriges Kabel mit mind. 0.75mm² vom Controller zum zweiten LED Streifen zu legen. Oder den Controller mittig zwischen LED1 und LED2 zu platzieren und von den Output Kanälen jeweils parallel zu den RGBW Anschlüssen beider LED Streifen verbinden.
JackyDean
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Do, 01.09.22, 14:11

Sind da die beiden Netzteile nicht dann parallel geschaltet oder habe ich einen Denkfehler?

Vom parallel Schalten bei Netzteilen wird ja eher abgeraten.
Ben78
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Do, 01.09.22, 16:43

Borax hat geschrieben: Do, 01.09.22, 11:25 Hallo Ben,
welcome on board!

Verträgt der Fibaro Controller denn auch den höheren Strom? 2 x 150W bei 24V sind 12.5A insgesamt, also vmtl. etwas mehr als 3A pro Kanal (sollte eigentlich gehen - aber ich kennen den Fibaro Controller nicht)
1 + 2 + 3: Ja, geht. Trotzdem muss natürlich der Controller den vollen Strom schalten (der fließt dann vom Netzteil2 durch alle LED-Streifen zum Output des Controllers und von da nach GND). Wegen dem Widerstand auf den Leiterbahnen könnten die weit vom Controller entfernten LEDs also durchaus schwächer leuchten. So gesehen wäre es besser hier ein zusätzliches 4 adriges Kabel mit mind. 0.75mm² vom Controller zum zweiten LED Streifen zu legen. Oder den Controller mittig zwischen LED1 und LED2 zu platzieren und von den Output Kanälen jeweils parallel zu den RGBW Anschlüssen beider LED Streifen verbinden.
Hallo und vielen Dank für die Antwort!

Nun, der Fibaro Controller bekommt ja nur Strom von Netzteil 1, an diesen Controller hänge ich den ersten LED-Streifen mit ca. 6 Metern und der Controller bekommt seinen Strom auch nur von Netzteil 1. Das zweite Netzteil ist für den zweiten LED-Streifen gedacht mit ebenfalls 6 Metern, so sollte alles gut abgedeckt sein was den Stromverbraucht angeht.

ABER: Wo kommt das Minus vom zweiten Netzteil hin? Kann ich vom zweiten Netzteil dann das Plus auf den zweiten LED-Streifen anlegen vom ersten LED-Streifen quasi nur RGBW (ohne Plus eben) auf den zweiten LED-Streifen mit einem Stecker legen? Da geht es ja nur um die Informationen vom Controller, nicht um den Strom. Und natürlich benutze ich genügend Querschnitt für die Kabel, verlege auch alles sauber.

Ich möchte eben nicht bzw. bin etwas überfordert was das Verwenden von einem zB. 400 Watt Netzteil angeht und wie ich diesen Strom dann auf die Streifen verteile. Es heißt ja meist, ca. 5 Meter pro Netzteil, hier wären es 6 Meter, was ich gerne riskieren möchte...

Oder gibt es irgendwo Beispiele, wie man zB. 20 oder 50 Meter mit Strom richtig versorgt und wie man das mit einem einzigen Controller steuern kann? Vielleicht kann ich mir dann was abgucken.

Vielen Dank!
Ben78
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Do, 01.09.22, 16:49

Borax hat geschrieben: Do, 01.09.22, 11:25 Hallo Ben,
welcome on board!

Verträgt der Fibaro Controller denn auch den höheren Strom? 2 x 150W bei 24V sind 12.5A insgesamt, also vmtl. etwas mehr als 3A pro Kanal (sollte eigentlich gehen - aber ich kennen den Fibaro Controller nicht)
1 + 2 + 3: Ja, geht. Trotzdem muss natürlich der Controller den vollen Strom schalten (der fließt dann vom Netzteil2 durch alle LED-Streifen zum Output des Controllers und von da nach GND). Wegen dem Widerstand auf den Leiterbahnen könnten die weit vom Controller entfernten LEDs also durchaus schwächer leuchten. So gesehen wäre es besser hier ein zusätzliches 4 adriges Kabel mit mind. 0.75mm² vom Controller zum zweiten LED Streifen zu legen. Oder den Controller mittig zwischen LED1 und LED2 zu platzieren und von den Output Kanälen jeweils parallel zu den RGBW Anschlüssen beider LED Streifen verbinden.
Ach... jetzt verstehe ich glaube ich, woraus Ihr hinaus wollt...

Also noch mal: Netzteil 1 hängt am Controller und versorgt diesen mit Strom und der Controller geht in LED-Streifen 1.
Netzteil 2 hängt NICHT am Controller, sondern liefert nur Strom für LED-Streifen 2. So jedenfalls mein Plan.
Der LED-Streifen 1 wird mit einer Steckverbindung mit LED-Streifen 2 verbunden, aber nur RGBW - nicht Plus, das kommt ja von Netzteil 2.
Somit sollte doch zumindest die Befehlssteuerung des Controllers für Farbe und Helligkeit bei beiden LED-Streifen ankommen, oder?
Und eben die Frage, ob ich von Netzteil 2 das Minus ebenfalls auf das Minus des Netzteils 1 mit anschließen kann, weil ich sonst nicht weiß wohin damit.

Ich hoffe das ist nun verständlicher. Die Netzteile laufen quasi nicht parallel, jedes soll jeweils nur 6 Meter versorgen (2 x 2,90 m).
Borax
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Fr, 02.09.22, 11:56

Somit sollte doch zumindest die Befehlssteuerung des Controllers für Farbe und Helligkeit bei beiden LED-Streifen ankommen, oder?
Da verstehst du was falsch. Der Controller schickt nicht nur eine Information, sondern der Strom für die LEDs (die 4 Farben) wird im Controller ein / aus geschaltet (PWM Steuerung - es wird so schnell geschaltet, dass deine Augen das nicht mehr wahrnehmen können. Je nachdem wie lang die An / Aus Phasen sind ist es dann unterschiedlich hell). Daher muss der Strom (egal von welchem Netzteil) immer durch den Controller fließen.
@JackyDean
Sind da die beiden Netzteile nicht dann parallel geschaltet oder habe ich einen Denkfehler?
Jain. Sie sind parallel geschaltet, aber über einen großen Widerstand (die LED-Streifen), weil ja die Plus-Eingänge der Streifen nicht verbunden werden.
Hier noch mal ein Schaltplan (vereinfacht - ich male da jetzt keine tausenden von LEDs), wie das Ganze aussieht...
2NetzteilStreifen1.png
2NetzteilStreifen1.png (21.37 KiB) 5783 mal betrachtet
Ben78
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Fr, 02.09.22, 12:32

Ach so... okay, das wusste ich nicht, dachte der Controller gibt nur Befehle und woher der Strom kommt sei egal.

Jedoch stelle ich mir dann die Frage, wie man das dann korrekt umsetzen kann? Wie bauen denn die Profis 10 oder 20 oder 50 Meter lange LED-Verbindungen auf und steuern diese? Soll man doch nur ein einziges Netzteil nehmen und wenn ja, wie schließt man das dann so an, dass es zu keinen Ausfällen oder eben Helligkeitsunterschieden zum Ende des LED-Streifens kommt? Bei 12 V gibt es ja die bekannten 5 Meter, bei 24 V weiß ich es nicht, aber es muss doch eine gute Lösung dafür geben, machen andere ja auch?

Wenn mir das jemand beantworten könnte, wäre ich sehr glücklich, oder gibt es irgendwo ein Tutorial für lange Installationen?

Vielen lieben Dank!
Borax
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Fr, 02.09.22, 14:22

dachte der Controller gibt nur Befehle
Solche gibt es auch. Das sind die bei einzeln adressierbaren LEDs.
Wie bauen denn die Profis 10 oder 20 oder 50 Meter lange LED-Verbindungen auf und steuern diese?
Repeater und mehrere Netzteile.

Du kannst es ja so aufbauen wie geplant. Nur muss eben der Controller (und ggf. beide Netzteile) 'in der Mitte' sitzen, so dass die maximale Länge (zwischen Controller und der letzten LED) nicht mehr als 6m lang ist. Oder parallel zum Streifen ein halbwegs dickes Kabel legen.Wo hattest du denn geplant die beiden Netzteile und den Controller unter zu bringen?
Ben78
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Fr, 02.09.22, 14:53

Okay, das klingt schon mal gut. Siehe Zeichnung 1, da sieht man die beiden Netzanschlüsse bzw. Zuleitungen, da sollten auch die beiden Netzteile hin. Die von mir ausgesuchten sind schön flach, für Möbel geeignet, wenig Wärmeentwicklung. Zudem wollte ich in dem Trockenbau-Koffer, der innen ca. 6 x 6 cm Platz hat, eine kleine Konstruktion unterbringen, auf der ich dann die LEDs in den Alu Profilen platziere. Darunter wäre dann Platz für die Netzteile gewesen und für den Fibaro Controller. Wo der übrigens sitzt ist egal, der läuft über Z-Wave Netzwerk, wäre also flexibel. Sofern ich aber für alles genügend dickes Kabel verwende, könnte ich die Netzteile auch woanders platzieren und den Strom verteilen, das wäre mir vollkommen egal, Hauptsache ich bin safe. Der Controller verträgt übrigens 6 Ampere pro Kanal, 12 Ampere insgesamt, das nur als Info. Hier wären die vollständigen Informationen: https://manuals.fibaro.com/rgbw-2/
Borax
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Fr, 02.09.22, 16:51

Na dann passt es doch (auf Zeichnung 1 ist der Controller nicht eingezeichnet). Wichtig ist ein dickes (mind. 0.75mm²) Kabel vom Minus Anschluss von beiden Netzteilen zum Controller (GND). Weil da fließt der gesamte Strom durch. Von den beiden Netzteile aus dann direkt zum Plus der Streifen verbinden. Und ein Kabel vom Plus eines Netzteils zum Controller (P Eingang). Da reicht ein dünnes Kabel, weil das nur den Strom für den Chip in dem Controller liefern muss und der hat bestimmt nicht mehr als ein paar Watt. Controller wie gesagt möglichst mittig zwischen die beiden Streifen und vom Controller aus zu den RGBW Anschlüssen der beiden Streifen verbinden. Plus Pole der Streifen NICHT verbinden.
Ben78
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Fr, 02.09.22, 17:39

Borax hat geschrieben: Fr, 02.09.22, 16:51 Na dann passt es doch (auf Zeichnung 1 ist der Controller nicht eingezeichnet). Wichtig ist ein dickes (mind. 0.75mm²) Kabel vom Minus Anschluss von beiden Netzteilen zum Controller (GND). Weil da fließt der gesamte Strom durch. Von den beiden Netzteile aus dann direkt zum Plus der Streifen verbinden. Und ein Kabel vom Plus eines Netzteils zum Controller (P Eingang). Da reicht ein dünnes Kabel, weil das nur den Strom für den Chip in dem Controller liefern muss und der hat bestimmt nicht mehr als ein paar Watt. Controller wie gesagt möglichst mittig zwischen die beiden Streifen und vom Controller aus zu den RGBW Anschlüssen der beiden Streifen verbinden. Plus Pole der Streifen NICHT verbinden.
Perfekt! Genau so habe ich mir das vorgestellt, also war meine Idee gar nicht so dumm. Vielen Dank für die Hilfe!!
JackyDean
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Mo, 05.09.22, 08:49

2 Dinge, die mir noch einfallen:

Nach meiner Erfahrung sollten, wenn Repeater zum Einsatz kommen, dann alle (!) LED-Streifen über Repeater laufen. Hat man einen Teil der LED-Streifen am Controller und einen anderen Teil am Repeater, kann es da gern mal zu Helligkeitsunterschieden kommen. Hängt alles an Repeatern, hatte ich das Problem noch nie.

Weiter bin ich immer sehr vorsichtig mit so kleinen, kompakten Netzteilen. Die LED-Controller (und auch Repeater) erzeugen ja eine sehr hochfrequente PWM und diese hat gern auch mal eine Rückwirkung auf das Netzteil. Da fangen dort dann die Spulen an zu pfeifen oder zu summen, sobald man die LEDs etwas dimmt. Wann immer es geht, nutze ich da nur die großen, schweren Meanwell HLG-Netzteile, bei denen die Spulen meines Wissens komplett vergossen sind. Bei HLG hatte ich fast noch nie irgendwelche Geräusche, aber bei LPV, ELG, Slimline usw. ist das immer wieder ein Problem. Nicht zwingend und nicht immer, aber doch häufig.

@BORAX: Danke für die Erklärung mit den parallelen Netzteilen!
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