Licht wie schalten: Smart Home und manuell?

Fragen zu Schaltungen, Elektronik, Elektrik usw.

Moderator: T.Hoffmann

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Web-Engel
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Sa, 26.06.21, 05:27

Hallo

mit dem Einzug in ein eigenes Haus möchte ich das Licht komplett neu aufsetzen. Da ohnehin Malerarbeiten anstehen, sind neue Schlitze machbar, aber natürlich mit Kosten verbunden.

Grundsätzlich stelle ich mir zwei Lichtszenarien vor:

Hell:

Sehr helles Tageslicht von hoher Qualität, also durchaus 8000 lm in einem Raum bei 5500K mit z.B. den LinearZ Sunlike.

Spots 4000 K CRI95, die ich mit einem 12V-Seil betreibe

gemütliches Licht

Grundbeleuchtung 2700K über z.B. LinearZ Sunlike, vielleicht 3000lm

Spots 3000 K CRI95, am gleichen System (drittes Seil)

Akzentbeleuchtung an einigen Stellen, Bilder, Pflanzen, oben auf Gardinenleiste, eine Säule angestrahlt usw.

Früher habe ich mal gedimmt, aber mittlerweile habe ich feste Helligkeiten über einzelne LED-Treiber, d.h. ein Netzteil und dann mehrere Step-down-Wandler. Dabei schalte ich zwischen dem Trafo und dem LED-Treiber, spare mir somit einen Trafo.

Schaltung:

Das Licht möchte ich unbedingt über feste Schalter einschalten, also echte Lichtschalter. Damit will ich die Trafos vom Stromnetz trennen und sicherstellen, dass das Licht immer garantiert funktioniert. Jetzt stellt sich die Frage, wie ich zwischen meinen Lichtszenarien umschalte und wie ich einzelne Lichtquellen schalte. Eigentlich habe ich drei Möglichkeiten:

1. Alles über Verkabelung und echte Lichtschalter auf Basis 230V:

Nachteile: Viele Schlitze fräsen, außerdem muss ich die Trafos doppelt vorhalten, da ja vor dem Trafo geschaltet. Viele Schalter. Wenig flexibel. Einbrecherabschreckung geht nicht.

1. Pro Trafo ein lokaler Schalter, der beispielsweise als Schnurschalter von der Decke hängt.

Wenig schick, und wenn ich nicht wieder viele Schlitze will, muss ich an vielen Stellen schalten. Einbrecherabschreckung geht nicht. Immerhin die billigste Variante

Z-Wave oder Zigbee: Kaum Schlitze fräsen, Schaltung entweder über Funklichtschalter oder Smart-Home-Zentrale, also sehr komfortabel. Dafür recht teuer, wenn vor jeden LED-Treiber ein Funkschalter muss und ich dann noch Funklichtschalter irgendwo im Zimmer hinhänge.

Habt Ihr Ideen, Meinungen, Empfehlungen, Erfahrung?

Danke im voraus
JackyDean
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Sa, 26.06.21, 08:39

So aus meiner Erfahrung: Wenn es bei unseren Projekten etwas komplexer wird (viele separat steuerbare Bereiche) landen wir aktuell fast immer bei ZigBee. Außer jemand will unbedingt mit KNX was machen.

ZigBee, da sich recht leicht etwas nachrüsten oder umstellen lässt. Controller / Aktor dazwischen, ins Netz integrieren, fertig. Die Controller sind auch in aller Regel so, dass sie nach Stromverlust beim Wiedereinschalten dann mit der selben Helligkeit leuchten. Da viele Kunden trotz ZigBee dann noch mit normalen Lichtschaltern einfach die Trafos schalten, ist das also kein Problem. Willst du ja auch so machen.

Kosten kann / sollte man auch immer gegen Zeitaufwand abwägen. Also wenn man sich viel Arbeit spart, kann das Material schon mehr kosten, meine ich. Also ich kalkulier selbst im Privaten den Zeitaufwand mit Kostenfaktor x häufig mit ein. Außer man empfindet jetzt großen Spaß beim Schlitze fräsen. Dann muss man es nicht mit kalkulieren ;-)

Zu den Lichtwerten kann ich nichts sagen, da ich weder Raumgrößen kenne, noch ob die 8.000lm z.B. direkt oder indirekt eingesetzt werden. Indirekt eingesetzt, sind 8.000lm nicht besonders viel.
Web-Engel
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So, 27.06.21, 17:00

Danke, Jacky
JackyDean hat geschrieben: Sa, 26.06.21, 08:39landen wir aktuell fast immer bei ZigBee
Gibt es einen Grund für Zigbee statt Z-Wave? Oder ist das Zufall?

Hast Du noch einen Tipp für einen konkreten Aktor und einen konkreten Lichtschalter?
JackyDean hat geschrieben: Sa, 26.06.21, 08:39Da viele Kunden trotz ZigBee dann noch mit normalen Lichtschaltern einfach die Trafos schalten
Äh, wie genau ist das geschaltet?

Ich hätte es mir vorgestellt, dass der Aktor zwischen dem Trofo und den Netzteilen sitzt (= hinter dem "echten" Lichtschalter). Somit bekommt der Aktor nur Energie, wenn das Licht über den "echten" Lichtschalter angeschaltet ist. Und dann schalte ich über meinen Funkschalter/über meine SmartHome-Zentrale nur, welcher LED-Treiber die 48V Niederspannung abkriegt.

Wenn ich es recht verstehe, ist das bei Dir ähnlich, nur gibt es nur ein Netzteil und nicht wie bei mir zwei in Reihe, somit sitzt der Aktor vor dem Trafo.

Grüße
martin
JackyDean
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Mo, 28.06.21, 10:15

Hallo Martin,
Z-Wave ist sicher auch eine interessante Option und hat technisch sogar 1 - 2 Vorteile gegenüber ZigBee. Etwas bessere Reichweite (wobei das durch MESH meist eher irrelevant ist) und wohl noch etwas sichere Datenübertragung. Da plapper ich aber einfach Sachen nach, die man so liest. Letztlich war unser Eindruck damals, das ZigBee die größere Auswahl an Leuchten bietet und einfach hier stärker promotet ist. Auf 1 Kunden, der vielleicht mal explizit nach Z-Wave fragt kommen bei uns 20, die unbedingt ZigBee möchten. Von daher konzentrieren wir uns darauf.

Wenn jemand andere Erfahrungen gemacht hat und aus Gründen xy Z-Wave bevorzugt, bin ich da sehr interessiert.

Zum Aufbau: Wir machen fast alles mit LED-Streifen (24V), da wir ganz viel indirekte Beleuchtung machen. Seltener auch 12V-Spots. Aufbau da immer: 230V > Netzteil > Controller > LED-Bänder / Spots. Die Controller merken sich, wie gesagt, immer die letzte Einstellung, weswegen man das Netzteil primärseitig mit normalen Lichtschaltern schalten kann.

Wenn die Kunden noch Wandtaster für die Farbsteuerung oder das Dimmen möchten, nehmen wir da Friends-of-HUE Modelle, die direkt mit der HUE Bridge kommunizieren.

Kann sein, das andere das anders aufbauen. Ab und an gibt es auch Verwirrung, weil unterschiedliche Begriffe benutzt werden. Bei uns gibt es nur Netzteile (machen aus 230V dann 24V oder auch 12V) und Controller (steuern die LEDs). Trafo ist für mich einfach ein Synonym für Netzteil und das 2 Netzteile in Reihe sitzen (dürfen), habe ich noch nie gehört. Bin aber kein Elektriker sondern Lichtplaner.
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