Nachdem ich den Umbau meiner Taschenlampe UK44 abgeschlossen habe, hier das How².
Benötigte Werkzeuge und Materialien:
PUK-Säge oder Dremel
Lötkolben mit kleiner Leistung + kleiner Spitze
Lötlampe oder Lötkolben mit größerer Leistung (ca. 100W +)
kleine Zange
Klebeband
Cu-Rohr 12mm, ca. 10cm lang
Lötzinn
Litze, isoliert
Wärmeleitkleber
2K-Epoxidharz
Einwegspritze 10ml
LED, z.B. Seoul P4
passende SMS-Widerstände
Reflektor, z.B. 10 Grad, Reflektor max. 22mm Durchmesser und 10mm Hoch
Geduld
Die UK44 ist im Originalzustand Wasserdicht und Ex-geschützt. Aus diesem Grund ist sie nicht nur bei Feuerwehren sondern auch bei Tauchern als Ersatzlampe beliebt. Nach dem Umbau erlischt aber die Ex-Schutz-Zulassung!
So sieht die Lampe im Originalzustand aus:
Zuerst muss das Originalleuchtmittel zerlegt werden
Dazu mit der PUK-Säge oder dem Dremel mit Sägeblatt den Kunststofffuß vom Messingkörper trennen. Am einfachsten geht dies bei den älteren Leuchtmitteln (die mit dem schwarzen Fuß). Danach dem Reflektor vom Messingkörper trennen. Bei den älteren Leuchtmitteln kann man nach dem entfernen des Fusses den Messingring mit einem Schraubendreher abhebeln. Bei den neueren muss man mit dem Dremel fräsen da der Reflektor angegossen ist.
Das Cu-Rohr an einem Ende einschneiden. Und zwar so, dass zwei Laschen stehen bleiben. Siehe dazu die Skizze (habe vergessen zu fotografieren).
Die nach oben stehenden Laschen mit einer Zange Flach drücken, damit die Rundung verschwindet und nach dem Umbiegen nach INNEN eine einigermaßen glatte Fläche entsteht. Dabei ist darauf zu achten, dass obenliegende Lasche im rechten Winkel zum Rohr ist und an einer Seite noch Platz für die Durchführung einer Litze ist.
Jetzt das Cu.Rohr außen und die Messinghülse innen verzinnen. Bei dem Cu-Rohr leistet eine Lötlampe die besten Dienste.
Jetzt kommt der untere Kunststofffuß dran. Dieser wird gekürzt, so dass nur noch ca. 4mm stehen bleiben. Dies funktioniert aber nur bei der alten Ausführung. (Bei der neuen Ausführung muss der Metallstift aus dem Fuß entfernt werden. Diese wird noch benötigt. Dazu unten mehr)
Auf dem übrig gebliebenen Rest des Fußes kommen die SMD-Widerstände. Ich habe mich für zwei 16,5 Ohm / 1 Watt Widerstände entschieden und diese parallel geschaltet. So komme ich auch 8,25 Ohm und ca. 350mA. Die Parallelschaltung deshalb, weil bei 350mA der Widerstand 0,98 Watt "verbraten" muss, also knapp an der Grenze.
Das Cu-Rohr auf Länge schneiden. Bei mir waren dass 12mm. Dies ist abhängig von der Bauhöhe des Reflektors und der verwendeten LED. Mein Reflektor ist 10mm hoch, das entspricht der Höhe des Originalreflektors. Da die LED aber ca. 2mm aufbaut muss das Cu-Rohr diese 2mm in der Messinghülse versenkt werden.
Nun wird die Messinghülse mit dem Cu-Rohr mittig verlötet.
Ist die Arbeit erkaltet wird der Fuss mit den Widerständen und der Litze von unten eingesetzt, die Litze gekürzt so dass nur ein kleines Stück oben rausschaut und die Litze dann verzinnt. Den Fuß mit Klebeband fixieren und von oben mit der Einwegspritze 2K-Epoxidharz einfüllen. Nach dem aushärten (geht relativ fix), die LED mit dem Wärmeleitkleber aufkleben. Dabei den Minus-Anschluss so lassen und den +-Anschluss etwas kürzen und hochbiegen. Ist auch der Wärmeleitkleber ausgehärtet den +-Anschluss an die Litze löten und den Minus-Anschluss an den Messingring.
Jetzt ein kurzer Test, ob die LED ihren Dienst tut.
Danach den Reflektor aufsetzen aun mit 2K-Epoxidharz fixieren.
Zum Vergleich rechts Original, links Umbau
Hier mal zum eher subjektiven Vergleich Fotos mit Originalreflektor
und mit Umbau P4
Dadurch, dass der Originale ein extrem gebündeltes Licht hat ist er auf die Distanz etwas heller. Im Nahbereich siegt aber der Umbau, da der breitere Lichtkegel die gleiche Helligkeit aufweist. Dies aber auf größerer Fläche. Wer Wert auf extreme Reichweite legt, sollte den originalen lassen. Ansonsten lohnt sich der Umbau. Vor allem beim Nachttauchen sind im Nahbereich die Farben wesentlich naturgetreuer.
Für alle die bereits einen neuen (weißen) Sockel am Leuchtmittel der UK44 haben: Entfernt den Stift, bringt die SMD-Widerstände direkt am Stift an und vergiest den Stift im Cu-Rohr mit Epoxydharz. Aber etwas muss er herausschauen um zur Batterie Kontakt herzustellen.
Der Umbau sollte auch mit einer K2 oder Luxeon funktionieren. Jedoch ist immer darauf zu achten, daß der Geamtumbau genau 29mm lang wird und der Abstand vom Plus-Pin am Fuß bis zur Verdickung des Messingkörpers 17mm beträgt. Sonst gibt es entweder Kontaktprobleme (wenn zu kurz) oder die Lampe lässt sich nicht soweit zusammenschrauben das sie wieder dicht ist (wenn zu lang).
PS: 30 Minuten Betrieb - direkt am Messingkörper handwarm. Wärmemanagement reicht also aus.
Umbau einer UK44 mit Seoul P4
Moderator: T.Hoffmann
sehr schönes tutorial, wird sicher dem ein oder anderen sehr behilflich sein 
Gute arbeit
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Jannes M-Sp
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Kommt für mich leider nicht in Frage, aber für Taucher muss es ja nicht Ex-geschützt sein, da explodiert ja ehr selten was durch Funken 
Sehr schön gemacht!
Sehr schön gemacht!
Ich glaube nicht, dass nach dem Umbau auf P4 bei 350mA das Ding im Dauerbetrieb wärmer wird als mit Original Glühobst. Aber da die Zulassung nun mal mit dem Glühobst erfolgt ist, ist sie ohne Glühobst weg. Da ich aber auf den Ex-Schutz verzichten kann war's mir der Umbau wert.
Bezieht sich die Zulassung nicht auf das Gehäuse ???hftt hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass nach dem Umbau auf P4 bei 350mA das Ding im Dauerbetrieb wärmer wird als mit Original Glühobst. Aber da die Zulassung nun mal mit dem Glühobst erfolgt ist, ist sie ohne Glühobst weg. Da ich aber auf den Ex-Schutz verzichten kann war's mir der Umbau wert.
Die Lampe im Inneren hat ja keinen Einfluss auf die Schutzklasse der Lampe als ganzes,
der EX Zulassung müsste sogar noch gültig sein.
Hab selber auch so eine UK 4AA (heisst Deine wirklich UK 44 ???) in schwarz.
Der originaleinsatz hat auf jeden Fall nur ca 2° Abstrahlwinkel, wodurch die Lampe eine
sehr hohe Reichweite hat, worauf ich nicht verzichten möchte.
Ich versteh aber Deinen Umbau, wenn man sich mal die Preise und die Lebensdauer des
originalen Brenners anschauft
Die Zulassung für den Ex-Schutz ist auch unter anderem an das verwendete Leuchtmittel gebunden, da mit diesem die Oberflächentemperaturen ermittelt wurden (Einteilung in T-Klassen).
Was mich eigentlich zum Umbau bewogen hat war die Frage geht so etwas und mit welchem Aufwand. Reflektoren hatte ich noch genug.
Ob lieber große Reichweite oder im Nahbereich mehr Licht ist dann wohl Geschmackssache, bzw. vom endgültigen Zweck abhängig. Ich kann mir gut vorstellen, daß durch den etwas breiteren Kegel und den weicheren Rand das Arbeiten im Nahbereich etwas angenehmer wird. Ich hatte diese Erfahrungen bereits mit Adalit-Leuchten (mit Glühobst und mit Luxeon bei ca. 600mA) in einer Brandsimulationsanlage gemacht.
Was mich eigentlich zum Umbau bewogen hat war die Frage geht so etwas und mit welchem Aufwand. Reflektoren hatte ich noch genug.
Ob lieber große Reichweite oder im Nahbereich mehr Licht ist dann wohl Geschmackssache, bzw. vom endgültigen Zweck abhängig. Ich kann mir gut vorstellen, daß durch den etwas breiteren Kegel und den weicheren Rand das Arbeiten im Nahbereich etwas angenehmer wird. Ich hatte diese Erfahrungen bereits mit Adalit-Leuchten (mit Glühobst und mit Luxeon bei ca. 600mA) in einer Brandsimulationsanlage gemacht.
Schönes Thema und sicher für viele anderen interessant. Dafür gibts 100 Credits.
Gruß
Olaf
Gruß
Olaf
Kenn ich ja noch garnet, aber wirklich schöner umbau
.
mfg Sh@rk
mfg Sh@rk
@sh@rk : bist halt ne Schlafmütze...
Gruß
O.
Gruß
O.
*g* das kann ich auch von anderen behaupten *g*, die person fängt mit O an^^.
mfg Sh@rk
mfg Sh@rk
Hey, wie ich... !!
Stark !!
O.
Stark !!
O.

