Ziel war eine Nachttischleuchte, die auch meinen alten Augen noch erlaubt, abends im Bett ein paar Seiten zu lesen. Der Arbeitsaufwand sollte dabei so gering wie möglich sein.
Die Wahl fiel auf ein MaxLine 35-Modul (Konstantstrom = optimale Effizienz) mit einer Farbtemperatur von 4000 K.
http://www.leds.de/LED-Leisten-Module/H ... weiss.html
35 Mid-Power-LEDs fertig verlötet zum gleichen Preis wie 35 einzelne LEDs - warum sollte ich hier noch unnötig selbst löten Als Sockel dienen zwei miteinander verklebte MDF-Platten (15 x 15 cm), die ich nach dem Grundieren mit schwarzem Graniteffektlack besprüht habe. Dieser Lack ist zwar etwas teurer, hat aber einen großen Vorteil: er trägt ziemlich dick auf und kaschiert dadurch leichte Unebenheiten und Kratzer in der Oberfläche - für faule Menschen ideal.
Als Halterung für die MaxLine dient ein 1 m langes Flachprofil aus eloxiertem Aluminium mit 4 cm Breite und einer Stärke von 3 mm. Das Profil habe ich an einer Seite über einem 5 cm Rundrohr aus Aluminium um ca. 80° abgebogen (Winkel zwischen kurzem und langem Schenkel: 100°).
Am Ende des langen Schenkels dienen 3 auf der Rückseite angesenkte 4 mm Löcher zum Verschrauben des Profils mit dem Sockel mit Hilfe von 3 Spaxschauben 3,5x35. Ein weiteres 6 mm Loch dient als Kabeldurchführung.
Von einem Alu-L-Profil 1 cm x 1 cm x 1 mm habe ich 2 Stücke a 31 cm und ein Stück a 4 cm abgesägt und an den Kanten, an denen die Profile zusammengefügt werden, auf Gehrung gesägt und gefeilt. Diese drei Stücke habe ich mit Pattex Kraft-Mix Metall auf den kurzen Schenkel des Flachprofils geklebt. Dies dient später als Blendschutz.
An den Aussenkanten des Flachprofils habe ich 2 selbstklebende Kupferfolien aufgeklebt; diese dienen der Stromzuführung. Bis auf je ca. 2 cm an den Enden habe ich den Bereich zwischen den Kupferfolien mit Pattex Füll-Mix auf gleiche Höhe wie die Kupferfolie gebracht.
Also so: Nach Aushärten von Kleber und Spachtelmasse habe ich - wo erforderlich - nachgeschliffen und gefeilt, den Bereich zwischen den L-Profilen inklusive Ende des Kupferbands sowie die unteren 4 cm des langen Schenkels abgeklebt, grundiert und mit Graniteffektlack lackiert.
Anschließend (nach Aushärtung des Lacks) habe ich das MaxLine-Modul mit Arctic Silver aufgeklebt und mit 2 kurzen Kabeln mit den Kupferfolien verbunden: Am unteren Ende des langen Schenkels habe ich ein ca. 30 cm langes 2-adriges Kabel mit den Kupferfolien verbunden. Das Ende des Kabels, das durch das Flachprofil geführt wird, habe ich mit einem 2 cm langen Stück weißen Schrumpfschlauch etwas versteift (Knickschutz) und das Profil dann mit dem Sockel verschraubt: Beim Verschrauben werden Kabel und Lötstellen in das MDF-Material gepresst und damit sicher fixiert.
Als Stromversorgung verwende ich eine Steckernetzteil-KSQ von EagleRise Typ ELP10X1PS.
http://www.leds.de/LED-Zubehoer/Stromqu ... -oxid.html
Vorteil: diese KSQ darf auch ausgangsseitig geschaltet werden. Das Kabel der KSQ habe ich über einen Schnurzwischenschalter mit dem Kabel der Leuchte verbunden. Nach einem ersten Funktionstest habe ich den Bereich der noch freien Lötstellen am kurzen Schenkel noch überlackiert.
Bevor jemand meckert: die KSQ hat laut Datenblatt einen Ausgangsspannungsbereich von 21 bis 35 V. Die MaxLine liegt mit gemessenen 19,9 V knapp 5% unter dem Minimum. Der im Datenblatt der KSQ angegebene Spannungsbereich ist aber nur der vom Hersteller garantierte Bereich. Erfahrungsgemäß ist der tatsächlich sichere Bereich aber immer etwas größer. Ich habs einfach riskiert, und es funktioniert seit inzwischen 3 Wochen einwandfrei.
Die Leuchte im Betrieb (links ausgeschaltet, rechts eingeschaltet): Kenndaten (ausgehend von den von Lumitronix angegebenen 960 lm):
- Leistungsaufnahme ausgeschaltet: 0,25 W
- Leistungsaufnahme eingeschaltet bei Betriebstemperatur: 8,6 W
- Leistungsaufnahme Modul: 19,9 V x 350 mA = 7 W
- Wirkungsgrad KSQ: 81%
- Systemeffizienz: 960 lm / 8,6 W = 111 lm/W
- Gewinn Beleuchtungsstärke auf Ebene Sockel: 720 lux
- Betriebstemperatur Oberseite: 35°C bei 24°C Raumtemperatur
- Betriebstemperatur MaxLine: 38°C bei 24°C Raumtemperatur
Die Leuchte steht bei mir etwas erhöht (ca. 30 cm) über dem Kopfende des Betts. Im Lesebereich liegt die Beleuchtungsstärke zwischen 200 und 300 lux; ideal zum Lesen.
Was mich an der MaxLine etwas stört, sind die Klemmanschlüsse. Diese begrenzen den Abstrahlwinkel von je 2 LEDs und führen zu Störungen der Lichtabstrahlung:
Im Betrieb muss man da zwar schon eher etwas genauer hinsehen, muss aber nicht sein. Ich hatte versucht, die Klemmanschlüsse abzulöten. Mit meiner Weller WHS 40D mit immerhin 40 W Leistung und auf 420°C eingestellt ist mir das aber nicht gelungen. Es wäre schön, wenn man solche Module auch mit Lötpads anstelle der Klemmanschlüsse bestellen könnte.
Ebenfalls sehr interessant wäre die Angabe, welche LEDs genau verwendet werden. Auch wenn es für diese spezielle Anwendung gar nicht wünschenswert wäre: die MaxLine könnte bei entsprechender Kühlung sicherlich mit einem erheblich höheren Strom betrieben werden. Vorteil wäre ein deutlich größerer Lichtstrom - natürlich bei Reduzierung der Effizienz.
Waren nur Denkanstöße.
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