Probleme mit Bewegungsmelder und 30W-LED-Scheinwerfer

Hier werden Fragen zu LED-Grundlagen beantwortet...

Moderator: T.Hoffmann

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peaze
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Mi, 07.11.12, 14:24

Hallo zusammen,

vor ein paar Wochen schraubte ich einen 30 Watt LED-Scheinwerfer an die Hauswand.
Es ist dieser hier:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... AQ:DE:1123

Dazu gesellte sich dieser Bewegungsmelder:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 148wt_1163

Es arbeitete beides einwandfrei. Wenn der Bewegungsmelder einschaltete, war es schön hell. Wenn er ausschaltete, war es schön dunkel. Der LED-Chip ging vollständig aus.

Vor ein paar Tagen stellte ich Nachts fest, dass der Chip nicht mehr vollständig vom Strom befreit wird und es etwas leuchtet. Alle paar Sekunden fährt er sogar mit der Helligkeit hoch.
Dazu dieses kurze Video: http://tinypic.com/r/waoqo8/6
(Video ist mit einer Handy-Kamera aufgenommen. Scheinwerfer ist recht weit weg.)

Kann es sein, dass das Relais des Bewegungsmelder schon nach dieser kurzen Zeit den Geist aufgibt, da der Einschaltstrom des 30 Watt LED-Moduls zu hoch ist?

Wie löse ich dies nun dauerhaft? Neuen (besseren?) Bewegungsmelder?
Oder soll ich diese dauerhafte schwache leuchten einfach so lassen?
Als Laie weiss ich hier leider nicht mehr weiter!

Schon mal vielen Dank und viele Grüße
peaze
Hans-Georg
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Mi, 07.11.12, 15:20

Kann es sein, dass das Relais des Bewegungsmelder schon nach dieser kurzen Zeit den Geist aufgibt, da der Einschaltstrom des 30 Watt LED-Moduls zu hoch ist?
Wenn der Strahler keine Elektronik eingebaut hat, eigentlich nicht.
Aber:
Bei den technischen Daten steht(auf der EG-Sat-Homepage): Mindestlast 1W (ein mechanisches Relais hat keine Mindestlast)
Also schaltet ein Halbleiter-Relais im Bewegungsmelder den Ausgang, die Ansteuerschaltung für den Triac arbeitet nicht
mehr richtig. Eigentlich ist das ein Garantiefall, Du mußt Kontakt mit EG-Sat aufnehmen.

Gruß
Hans-Georg
peaze
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Mi, 07.11.12, 15:23

Danke für die schnelle Rückmeldung!

Ist die Last des Scheinwerfers zu hoch für einen solchen "Standard"-Bewegungsmelder, so dass es zu solchen Schäden kommt?
Oder hatte ich mit dem Bewegungsmelder, der höchstwahrscheinlich aus China kommt, einfach Pech?
Hans-Georg
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Mi, 07.11.12, 16:00

Ist die Last des Scheinwerfers zu hoch für einen solchen "Standard"-Bewegungsmelder, so dass es zu solchen Schäden kommt?
Nein, das eingebaute Halbleiter-Relais kann viel höhere Lasten schalten als 30W.
Oder hatte ich mit dem Bewegungsmelder, der höchstwahrscheinlich aus China kommt, einfach Pech?
Wahrscheinlich, der Bewegungsmelder ist von Goobay.

Gruß
Hans-Georg
peaze
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Mi, 07.11.12, 16:35

Noch eine letzte Frage:

Sind das wirklich nur 30 Watt?
Oder verhält es sich bei einem LED-Scheinwerfer ähnlich wie bei einer Leuchtstoffröhre/Energiesparlampe?

Zum Beispiel fand ich diesen Text hier:

"Ob der Bewegungsmelder die Netzteile und Konstantstromquellen problemlos schalten kann oder nicht, hängt im wesentlichen vom Einschaltstrom ab. Einen gewissen Einschaltstrom können die in den Meldern verbauten Relais aber meist schon schalten, auch wenn die Hersteller hier gerne sparen. Wird der jedoch überschritten, dann verkleben gerne mal die Konstakte.
Die meisten Bewegungsmelder sind nach Herstellerangaben für Halogenlampen bis 500 W geeignet. Das entspricht einem Nennstrom von knapp über 2 A. Der Kaltwiderstand einer Halogenlampe ist ganz grob um den Faktor 10 größer, was einem Einschaltstrom von 20 bis 25 A für einen 500 W Strahler entspricht."


Oder dies hier:

"Übrigens gibt es ja inzwischen nicht nur 20-mA-LEDs sondern auch sehr viel größere Typen. Eine 1-W-Power-LED arbeitet meist mit 350 mA, aber auch 700 mA sind üblich. Die LED ist inzwischen angetreten, andere Lampenformen zu verdrängen. Zum Thema Power-LEDs habe ich deshalb auch ein Buch geschrieben, und bei Franzis gibt es ein passendes Lernpaket dazu. Das Hauptproblem der Leistungs-LEDs ist die Wärmeabfuhr. Bei zu hoher Kristalltemperatur sind die Lebensdauer und der Wirkungsgrad. Deshalb benötigt man für solche LEDs einen Kühlkörper. Unanhängig davon braucht man auch hier entweder einen Vorwiderstand oder eine Konstantstromquelle."

Hab ich hier gefunden:
http://www.b-kainka.de/bastel57.htm
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Mi, 07.11.12, 17:09

Ob mecahnisches Relais oder Halbleiterrelais ist leicht rauszufinden: ein mechanisches Relais macht "klick".

Auch bei mechanischen Relais kann es eine Midnestlast geben, a) weil ein gewisser Kontaktabbrand nötig ist, aber viel wichtiger: weil evtl. eine Snubber-Schalltung parallel zum Relais sitzt, die Spannungsspitzen induktiver Lasten beim abfallen des Relais verhindern soll.

Ich vermute letzteres und weiterhin vermute ich, dass Dir der Effekt erst in letzter Zeit aufgefallen ist, da es nun zunehmend und immer früher dunkler wird oder aber, dass evtl. Feuchtigkeit für einen kleinen Kriechstrom sorgt.

Beides sollte kein Grund zur beunruhigung und auch kein Grund zur Angst vor hohen Stromkosten sein. Ein Defekt ist das eher nicht.

Ein Defektes Realais, egal ob Halbleiter oder mechanisch, lässt normalerweise dauernd oder nie Strom durch.

Auch ein Halbleiterrelais sollte eine Snubber-Schaltung oder Supressor-Diode enthalten, um vor Spannungsspitzen abgeschaltet werdender induktiver Lasten geschützt zu sein! (Der LED-Strahler gehört aber nicht dazu)

IMHO: keine Panik und einfach weiterlaufen lassen.
peaze
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Mi, 07.11.12, 17:25

Hallo Cri/Ra,

auch dir ein Dankeschön für die Rückmeldung.

Aufgefallen ist mir das nicht erst jetzt. Ich bin auch vorher schon zu totaler Dunkelheit draußen gewesen und habe mir (sogar öfters als ein mal) den LED-Scheinwerfer angesehen. Da war nix.

Und klacken/klicken tut der BWM schon. Ob da dann ein Relais drin ist, kann ich als Laie nicht heraus finden.
Wegen den paar Cent hab ich keine Bedenken.
Bedenken hab ich bei
- der Haltbarkeit des LED-Chips
- Haltbarkeit des BWM

Nochmals vielen Dank für alle Antworten.
peaze
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angerdan
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Mi, 07.11.12, 17:58

peaze hat geschrieben:Bedenken hab ich bei
- der Haltbarkeit des LED-Chips
- Haltbarkeit des BWM
Die ist praktisch höher als deine Lebenserwartung. Beim zeitgesteuerten Betrieb erwärmt sich die LED ja nur wenige Minuten.
Eher fällt nach einigen Jahren die Elektronik des Chinagehäuses aus.

Beim BWM gibt es auch Hersteller, die noch QS und Entwicklung betreiben und gute Produkte zustande bringen.
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peaze
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Mi, 07.11.12, 18:57

Ok, zu welchen BWM/Hersteller sollte man greifen, wenn es die Chinaware zerhutzt hat?
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angerdan
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Mi, 07.11.12, 19:11

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