Widerstandsgröße unbegrenzt?

Schaltungen, Widerstände, Spannung, Strom, ...

Moderator: T.Hoffmann

Antworten
Wutz
User
User
Beiträge: 18
Registriert: Sa, 23.12.06, 20:14

Di, 02.03.10, 22:04

Servus,

jetzt bin ich etwas verunsichert, denn ich habe gelesen, daß errechnete Widerstandswerte ohne weiteres durch größere ersetzt werden können.
So würde ich im Idealfall bei blauen LED's (3,1 V, 20mA, Versorgungsspannung 7,5V, 2 LED's in Reihe) einen Widerstand von 65 Ohm benötigen.
Die gleiche Schaltung könnte ich dann auch bei Hinzunahme von 470 Ohm Widerständen verwirklichen.

Das kann doch so nicht stimmen? :?

Grüsse
Wutz
Kunibert93
Mega-User
Mega-User
Beiträge: 270
Registriert: Do, 26.03.09, 13:26
Wohnort: Niedersachsen

Di, 02.03.10, 22:28

Ein Widerstand verändert den Strom, einen größerer Widerstand bedeutet also einen kleineren Strom. Widerstandswerte können zwar unendlich groß gewählt werden, nur irgendwann wird die Diode nicht mehr leuchten. Allerdings wird bei 470 Ohm noch genug Strom fließen, damit die LEDs sichtbar leuchten.
Um den noch fließenden Strom zu bestimmen benötigt man die Kennlinie der LED (Datenblatt), weil diese nicht linear verläuft.
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Di, 02.03.10, 23:11

Um den noch fließenden Strom zu bestimmen benötigt man die Kennlinie der LED (Datenblatt), weil diese nicht linear verläuft.
Auch, weil die Vorwärtsspannung bei einem niedrigeren Strom ebenfalls geringer ist.

Wie hoch der Strom durch die Leds ungefähr ausfällt, kann man in 2 oder mehr Schritten annäherungsweise ausrechnen.

Die Formel zum Berechnen des Widerstand dürfte bekannt sein. Stellt man diese Formel um, kann man den Strom durch die Leds berechnen:

UB - (2x UD)
-------------- = I
R

Unter der Annahme, dass die Vorwärtsspannung bei einem größeren Widerstand ebenfalls noch 3,1V je Led beträgt:
7,5V - (2x 3,1V) = 1,3V
1,3V / 470R = 0,002765A = 2,77mA

Laut Messprotokoll der blauen Led in 5mm (Art-Nr: 15404) liegt die Vorwärtsspannung jedoch nur noch bei 2,75V, sodass die Rechnung ein 2. Mal durchgeführt werden muss, um das Ergebnis mehr anzugleichen. Auch wenn diese Led nicht verwendet wurde, bietet sie doch Anhaltspunkte, nach denen man sich ungefähr orientieren kann.

7,5V - (2x 2,75V) = 2V
2V / 470R = 0,00425A = 4,25mA
Wutz
User
User
Beiträge: 18
Registriert: Sa, 23.12.06, 20:14

Do, 04.03.10, 18:02

Ist es denn auch sinnvoll, einen viel größeren Widerstand zu verwenden?
Wo liegen denn die Vor- oder Nachteile?
Benutzeravatar
Beatbuzzer
Auserwählter
Auserwählter
Beiträge: 3177
Registriert: Fr, 17.08.07, 11:02
Wohnort: Alfeld / Niedersachsen
Kontaktdaten:

Do, 04.03.10, 18:09

Sinnvoll müsste man in diesem Fall definieren.
Es schont auf jeden Fall die LEDs, da der Strom geringer ausfällt. Im Gegenzug sinkt natürlich die Helligkeit. Man muss also einen Mittelweg finden. Wenn man in der Rechnung mit dem Nennstrom und der maximal vorkommenden Spannung rechnet und dann den ausgerechneten Widerstandswert auf den nächsten verfügbaren Wert aufrundet, hat man dieses Mittelmaß eigentlich immer erreicht.

Natürlich muss dabei die Kühlung stimmen. 3mm und 5mm, wie auch Superflux-LEDs müssen ihre Wärme genauso los werden, wie auch Highpower-LEDs. Nur ist dort kein Kühlkörper erforderlich. Freistehende Montage reicht dabei völlig.
Probleme treten auf, wenn man meint, man könnte einen Sack voll dieser LEDs zusammen mit den Vorwiderständen auf einen Haufen löten und das ganze dann bei Nennstrom betreiben. Dann entsteht ruckzuck ein Hitzestau und das ganze Geraffel quittiert früher oder später den Dienst.
Wutz
User
User
Beiträge: 18
Registriert: Sa, 23.12.06, 20:14

Sa, 06.03.10, 21:05

Da ich natürlich das volle Potenzial derLEDs ausnützen will, wäre eine Reduzierung des Stromflußes ja nun wirklich uneffizient.


Danke Euch jedenfalls für die hilfreichen Antworten!

Grüsse :lol:
Antworten