Parallelschalten von Spannungsreglern

Fragen zu Schaltungen, Elektronik, Elektrik usw.

Moderator: T.Hoffmann

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Wiessje
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Di, 04.08.09, 17:17

Hallo, kann ich Spannungsregler wie z.B. 78S12 einfach parallel schalten?

Habe Eingangsspannugen von 14V-27V diese soll auf etwa 12V runter. Sie muss nicht zwingend genau 12V seinaber in die nähe davon. Die Ausgangsströme schwanken zwischen 1A und 4,5A im höchstfall.

Hat da jemand einen Vorschlag außer einen Spannungsregler mit 7A für 10€ zu kaufen?

Am liebsten so einfach wie möglich!!! *g*

Gruß
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Achim H
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Di, 04.08.09, 17:49

Prinzipiell möglich ist das schon, aber ich würde da lieber einen Leistungstransistor nachschalten.

Ein Bild aus diesem Datenblatt (siehe Seite 29)
highcurrent78xx.png
Die im Bild gezeigten Transistoren müssten unter Umständen etwas angepasst werden.
Ein Kühlkörper ist für alle Varianten (auch mehrere 78xx parallel) erforderlich.

mfg Achim
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Di, 04.08.09, 17:53

Ist 7x 1A denn billiger?
Eigentlich müsste (könnte) es funktionieren, die feine englische Art ist es allerdings nicht. Außerdem müssen alle fest miteinander verdrahtet sein.

Man legt eine Diode, die "Plus" vom Ausgang zum Eingang bringt dran, da diese 78xx sehr schnell kaputtgehen, wenn z.B. die Eingangsspannung schnell absinkt, aber am Ausgang ein Siebelko noch Spannung hat und der Strom dann "Rückwärts" fließt.
Da so eine Diode aber ca. 0,7V Drop-Spannung hat, liegen auch mit Diode diese 0,7V "Rückwärts" an, was mich (ohne Gewähr) zu der annahme bringt, dass es funktionieren sollte, sofern die Regler nicht mehr als 0,7V voneinander abweichen (was extrem ungewöhnlich wäre, bzw. bei funktionierenden 78xx nahezu ausgeschlossen ist)

Ich würde allerdings einen 5-Ampere-Schaltregler empfehlen, dann spart man ein riesiges Kühlblech, jede Menge Platz und auch etwas bis viel Energie (ja nach Differenz Ein- zu Ausgangsspannung).

Bei einem Lobornetzteil geht wenig Restwelligkeit vermutlich vor Effizienz, aber wenn es z.B. um eine LED-Versorgung geht, kann der Mehrpreis schon in weniger als einem Jahr an Strom eingespart sein ---- auch wenn die LED nur normal und nicht 24/7 benutzt wird.

EDIT:
Manchmal ist man wie vernagelt: na klar: die von Achim erwähnten, in den Datenblättern meist mit angegebenen Schaltungen mit Leistungstransistor (sehr gut geeignet ist dafür der LM317) hatte ich völlig vergessen.

NOCH besser, weil mit lediglich der Drop-Spannung des Leistungstransistors auskommend ist eine Schaltung mit der Referenzdiode TL431 + Leistungstransistor, wobei diese dann bei hohen Strömen schon auf die tatsächliche Eingangsspannung angepasst werden sollte (Basisvorwiderstand so, dass ca. 20 bis 100 mA in die Basis des Leistungsransistors fließen)
Borax
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Di, 04.08.09, 18:34

Genau. Ist hier sehr schön erklärt:
http://www.trifolium.de/netzteil/kap3_2_3.html

Bei geringer Differenz zwischen Ein- und Ausgangsspannung habe ich so eine Schaltung auch schon verwendet. Aber bei 27V Eingang, 12V Ausgang und 4.5A müssen über 60W 'Heizleistung' vernichtet werden. Da würde ich auch einen Schaltregler vorziehen.
Wiessje
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Di, 04.08.09, 19:39

Vielen Dank erst mal für die vielen Vorschläge! Alles recht aufwändig. Welchen 5A Schaltregler kann ich denn da nutzen? Ich glaube ich nehme dann doch die teure Wariante.

würde beispielsweise ein LT 1084-12 CP fuktionieren? oder gibt es da was günstigeres?
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Di, 04.08.09, 19:49

Wiessje hat geschrieben:Vielen Dank erst mal für die vielen Vorschläge! Alles recht aufwändig. Welchen 5A Schaltregler kann ich denn da nutzen? Ich glaube ich nehme dann doch die teure Wariante.

würde beispielsweise ein LT 1084-12 CP fuktionieren? oder gibt es da was günstigeres?
Es gibt für den KFZ-Bereich fertige Schaltregler im Gehäuse, welche 24V auf 12V herabsetzen können.
Diese haben aber meist nur einen Eingangsbereich von ca. 21V - 27V.
Aber bei der Suche nach DC-DC Wandler DC-DC Converter findet man garantiert auch Geräte, welche schon bei 14V funktionieren.
Ein Drop von 2V (14V Eingang minus 12V Ausgang) ist für einen Schaltregler absolut möglich.
Z.B. sowas :
http://www.mercateo.com/p/615-S99374/Sp ... 2v_8a.html
Wiessje
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Di, 04.08.09, 20:05

Mit "Drop" ist die differenz zwischen Uin - Uout zu verstehn oder?

Also würde der LT 1084-12 CP bei 26V zerstört werden oder hält der das aus? Habe leider kein Datenblatt. Der Liegt bei etwa 10€ Stk.

Der DC - DC Wandler wie im Link fällt leider aus Platzgründen weg, da hatte ich auch schon dran gedacht.

Gruß
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Beatbuzzer
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Di, 04.08.09, 20:26

Genau drop ist die Differenz zwischen Uin und Uout.
Das Platzproblem wirst du mit diesem Spannungsregler nicht unbedingt verhindern können.
25V am Eingang macht der mit, aber bei 5A ist das ein Problem, denn da müssen 70W in Wärme weg.
Das braucht einen großen Kühltunnel, oder aber nen anständigen CPU-Kühler.
Und viel Luft, damit kein Hitzestau entsteht.

Datenblatt gibts hier
Wiessje
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Di, 04.08.09, 20:37

Naja, dann werd ich mal das mit dem LT 1084-12 CP ausprobieren oder ich teile irgendwie die Last auf 3 oder 4 78er auf.

Vielen Dank erst mal!
Borax
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Mi, 05.08.09, 13:10

Datenblatt:
http://www2.produktinfo.conrad.com/date ... _12_CP.pdf

Max. Input Voltage beim 1084_12 ist zwar 25V aber 'erlaubt' ist trotzdem bis 30V. Die Regelung wird aber dann wohl schlechter. Hauptproblem sehe ich auch in der Kühlung. Der nötige Kühlkörper ist wahrscheinlich so groß wie der DC - DC Wandler...
Der LT1074 wäre vielleicht eine Lösung:
http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=44 ... ICLE=10886
k2emitter
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Mi, 05.08.09, 15:48

Borax hat geschrieben: Der LT1074 wäre vielleicht eine Lösung:
http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=44 ... ICLE=10886
:shock: 7,35 € :shock:
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Mi, 05.08.09, 21:03

Der LT1074 ist ein Schaltregler, das ist nichts für Anfänger, wenn da die Leiterbahnführung nicht korrekt ist, wird der rumzicken, bei so hohen Strömen passiert das sehr leicht. Als ich da, wo ich arbeite angefangen habe, habe ich als erstes Software für eine Schaltung entwickelt, die einen 400kHz-Step-Up-Regler mit nur 500 mA enthielt --- mal ging's, mal ging das Netzteil in die Strombegrenzung. Der Layouter hatte frei Schnauze layoutet, anstatt sich den Layout-Vorschlag aus dem Datenblatt anzugucken und im Datenblatt zu lesen, was beim Layout zu beachten ist...

Dass der LT1074 so teuer ist finde ich nicht sehr verwunderlich: Reichelt ist ein Enzelhändler, der Schaltregler rangiert mit 5A bei eingebautem Power-MOSFET eindeutig am oberen Ende (mehr gibt's eigentlich fast nur noch mit externem MOSFET/externen MOSFETs) und als Hauptgrund: der ist von Linear Technology (LT), die verhalten sich zu den meisten anderen Herstellern zumindest vom Preis her ca. wie Mercedes zu Fiat.
Und last but not least: das bei Reichelt hinterlegte Datenblatt ist Copyright 1994, das heißt er ist steinalt und der Preis war 1994 vermutlich ein echtes Schnäppchen.
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