LED-Fernabfrage Betriebsstatus einer Tauchpumpe

Fragen zu Schaltungen, Elektronik, Elektrik usw.

Moderator: T.Hoffmann

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Qs'Tree
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Di, 24.06.08, 22:31

Tach zusammen,
ich bin gerade dabei eine 230V Tauchpumpe in einer Gartenzisterne zu versenken. Die Pumpe wird durch einen UP-Schalter im Hauseingang geschaltet. Ich suche nun nach einer Schaltung, die durch eine LED anzeigt, ob die Pumpe läuft oder nicht. Es wäre von Vorteil, wenn die Schaltung in der UP-Dose Platz finden würde. Der Grund für diese Schaltung ist der, dass ich auf einfache Art den Betriebszustand der Pumpe erkennen möchte, da bei einer Fehlfunktion die Pumpe ggf. permanent läufen würde und dadurch unnötig Stromkosten anfallen würden. So eine Pumpe benötigt dann doch satte 600W. :|

Kennt hier jemand eine passende Schaltung?

greetz
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jm2_de
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Mi, 25.06.08, 02:36

Also willst Du nur sehen ob Strom durch die Leitung der Pumpe fliesst ?

Man kann an eine Ader (L1) eine Spule anbringen mit der man messen kann ob durch die
Leitung strom fliesst, dazu muss man nur eine dünne Kupferleitung um die Ader wickeln.
Normal müsste ein LED die mit dieser Kupferleitung verbunden wird und deren Kathode
gegen PE geschaltet ist glimmen.

Du kannst aber auch eine 230V LED Konstantstromquelle benutzen (Bausatz beim grossen C)
und anstatt die LED direkt am Ausgang anzuschliessen einen MOSFET einbauen dessen Gate
mit der Spule verbunden ist.

Das ganze ist Theorie, hab es praktisch noch nicht getestet, das ganz basiert auch einfacher
Induktion und ist vergleichbar mit einem Trafo.
Es kann sein das der Aufbau noch etwas optimiert werden muss und ein Streifen aus
magnetischem Metall wäre auch nicht schlecht, fall die induzierte Spannung ohne nicht reicht.

ABER ACHTUNG: Alles auf eigene Gefahr !
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dieter_w
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Mi, 25.06.08, 06:18

jm2_de hat geschrieben:Man kann an eine Ader (L1) eine Spule anbringen mit der man messen kann ob durch die Leitung strom fliesst, dazu muss man nur eine dünne Kupferleitung um die Ader wickeln.
So weit o.k.
Normal müsste ein LED die mit dieser Kupferleitung verbunden wird und deren Kathode gegen PE geschaltet ist glimmen.
Niemals ...
Die LED mit antiparallel geschalteter Si-Diode direkt an die beiden Spulenanschlüsse anschließen. Dann wird, sobald in der Ader ein Stromfluss vorhanden ist, in den Windungen der Spule eine Spannung induziert, die (im günstigen Fall) für die LED ausreicht. Zur Not mit geeigneten Low-current-LEDs ausprobieren.
... ein Streifen aus magnetischem Metall wäre auch nicht schlecht, fall die induzierte Spannung ohne nicht reicht.
Ab hier wird's Paraphysik ...
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Mi, 25.06.08, 07:30

Wo befindet sich denn das Relais, das die Pumpe an- und ausschaltet? Kann man da evtl. was abgreifen?
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Sailor
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Mi, 25.06.08, 08:33

Mit dem Relais wird nur der Schaltstatus angezeigt, nicht ob die Pumpe tatsächlich läuft.

Das mit der Spule um die stromführende Ader als Funktionsanzeige habe ich schon erfolgreich gemacht, da es zu "Glühobstzeiten" war, allerdings mit einem Verstärker.
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tho_weiss
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Mi, 25.06.08, 08:48

Mal ne ganz blöde Frage:

Warum nimmst Du nicht einfach einen Passenden Kontrollschaltereinsatz von deinem Schalterprogramm und tauschst wippe + Schaltereinsatz aus?

Wenn es nur darum geht ob die Pumpe Spannung hat reicht das ja völlig aus...
Wenn die Pumpe defekt ist merkst Du das ja sehr schnell:

Lampe am schalter an + kein wasser = Pumpe Defekt oder Zisterne Leer..

Wenn es dir um eine "richtige" Funktionskontrolle geht würde ich eine Master-Slave Schaltung (Google) benutzen - was aber in diesem fall wie Kanonen auf Spatzen ist...

Nur meine meinung.
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Mi, 25.06.08, 09:25

Die Spulenmethode hat natürlich den Vorteil, dass sie kontaktlos ist und du die galvanische Trennung ohne Aufwand dazu bekommst und das ganze beschalten kannst, wie du willst. 600 W sind fast 2 A auf der Leitung, da kommt schon n bisschen was als Signal. Das verstärkst und hängst n Filter ran, der nur die 50 Hz durchlässt, dann hast Störeinflüsse auch noch eliminiert.
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Mi, 25.06.08, 10:03

tho_weiss hat geschrieben:... eine Master-Slave Schaltung ...
Hmmh, gute Idee. Ist von KEMO so um die 16,- EUR zu haben.
http://www.kemo-electronic.com/de/module/m103/index.htm

Größenmäßig aber nix mehr für die UP-Dose ...
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Mi, 25.06.08, 21:47

Also die Idee von Dieter mit Spule + Low Current LED + Schutzbeschaltung ist mir doch sehr sympatisch. Muß mal gucken, irgendwo hab ich sowas schon mal gesehen.
Wie gesagt, ich möchte ohne großen Aufwand erkennen (auch nachts um 1 Uhr), ob die Pumpe läuft oder nicht. Dazu muß der Stromfluß in der Zuleitung abgefragt werden und eben nicht die Spannung.
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Mi, 25.06.08, 22:31

Aber das ist nur Theorie. Hab' keine richtige Vorstellung, wieviele Windungen da erforderlich sind.
Bei richtiger Dimensionierung braucht man auch keinen Vorwiderstand, da die induktive Kopplung derart lose ist, dass keine Überlastung auftreten kann.
Aber die Schutzdiode ist schon erforderlich, da eine Wechselspannung induziert wird.

Was auch noch gehen würde, wäre folgendes Prinzip:
qstree-shunt.png
qstree-shunt.png (2.31 KiB) 10637 mal betrachtet
Diese Schaltung in eine Ader der Pumpenzuleitung einfügen.
Die dort abfallende Spannung ist in weiten Bereichen unabhängig von der Last, aber das Problem ist, sie muss sehr gut isoliert werden, man arbeitet hier wieder direkt an Netzspannung!

D1 ... D6 müssten den max. auftretenden Laststrom vertragen können, evtl. genügen auch in jedem Zweig 2 Dioden, wenn man eine rote LED zur Anzeige nutzt (ist zwar von der Signalwirkung ungünstig, da rot eher einen Fehlerzustand signalisieren sollte).

Und was ist, wenn die Pumpe fest läuft? Das müsste dann der Leitungsschutzschalter abfangen?
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Do, 26.06.08, 21:38

ACHTUNG 230V, Lebensgefahr! Nur nachbauen, wenn man sich damit auskennt !!!

Die Platine würde ich in durchschlagsicheres Isolierband packen oder zur Not vergießen. Zur Anzeige denke ich an eine superhelle weiße LED, die wäre dann auch bei Tag sehr gut sichtbar.

Wenn sich die Pumpe "frißt", dann fliegt der FI oder zumindest der Sicherungsautomat. Die Pumpe ist separat abgesichert.

Sinn und Zweck ist tatsächlich nur die Abfrage, ob die Pumpe läuft oder nicht. Mein Installateur hat mir zu einer solchen Anzeige geraten. Er hatte einmal den Fall, dass innerhalb der Garantiezeit die Pumpe auf Dauerbetrieb geschalten hatte und unbemerkt fast 1 Jahr lang permanent gelaufen ist. Bei 600W und ca. 19 Cent/kWh kommen da gut 1.000,- Euro/Jahr zusammen. :shock:
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Do, 26.06.08, 21:56

Weiße LED am Tage gut sichtbar??? Glaub' ich eher nicht.
Ich würde eine grüne mit diffusem Gehäuse empfehlen, grün ist auch gleichzeitig Signalfarbe für "O.K."
Wobei das Gehäuse der LED allein als Isolation auch nicht zulässig ist! Du solltest aus deinem Schalterprogramm einen Schalter wählen, der eine durchsichtige Kalotte enthält. Oder nimmst du ein separates Gehäuse?

Die Schaltung kannst du auch mit passendem Schrumpfschlauch umhüllen und einschrumpfen.
Der Elektriker deines Vertrauens hat diverse Schrumpfschläuche auch mit verschiedenen Wandstärken und innen mit Heißkleberbeschichtung vorrätig. Da sollte sich bestimmt ein Reststück finden ...

Aber die Shunt-Dioden werden bei reichlich 2 Ampere auch etwas warm ...
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Do, 26.06.08, 22:18

Elektriker meines Vertrauens ;-)
Jawohl! Werde meinem ehemaligen Schulkameraden mal einen Besuch abstatten...
Vergießen fällt als Isolierung ja wohl eher aus.

Schalter mit durchsichtiger Kalotte ist schon gebucht, jetzt muß es auf der Baustelle nur noch ordentlich vorwärts gehen...

Ich kenne weiße LEDs als Signalanzeigen in Schaltschränken, das geht schon, auch bei Tageslicht, wobei grün ist natürlich auch eine Alternative, mal sehen.
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Do, 26.06.08, 22:35

Ideal wäre es , eine rote LED zu nutzen. Da benötigst du nur jeweils 2 Shunt-Dioden pro Zweig.
Ich denke, die werden gut warm werden. (--> bitte vorher unbedingt mal testen!)

D1 ... D6 müssen dann mindestens 3-A-Typen werden, bei D7 genügt eine 1N4148.

Da wird's knapp in der Schalterdose, wenn da auch noch ein Schalter drin sitzt.
Am besten, unter der Schalteedose noch eine Leerdose einbohren und 'ne Blindabdeckung drauf. Da hat die Schaltung dann gut Platz.

Irgendwie ist mir die Variante mit der Stromwandlerspule sympathischer ...
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hschiefe
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Fr, 27.06.08, 08:36

Hallo,

vielleicht hilft hier auch die Haustechnik ;-)

Ich habe mir vor einiger Zeit einen motorbetriebenen Mauerkasten installiert, weil die Lüftungsöffnung für die Küchenesse (Dunstabzugshaube) klapperte und zu viel kalte Luft hereinließ. Problem war, wie kann ich den Motor schalten ohne die Elektronik der Esse verstehen zu müssen?
Lösung: Eltako Stromrelais AR12. Dieses wir in den Stromkreis des Essenmotors eingeschleift und registriert den Stromfluß und schaltet dann (Empfindlichkeit einstellbar) den Motor des Mauerkastens.
Im Prinzip ist dies die konsequente Weiterführung der Spulen usw. Ideen, nur halt ohne LEDs :roll:

Diese Lösung habe ich in einem Forum zur Haustechnik gefunden und dort war das die ultimative Lösung für die Aufgabe: "Schatz, geh' doch mal in den Keller und schau ob die Waschmaschine noch läuft!", Was natürlich immer zum falschen Zeitpunkt kommt :twisted:

Das AR12 in die Zuleitung der Waschmaschine, Klingeldraht hoch und LED dran. Wenn die noch leutet, läuft auch die Maschine noch. Dort waren Ehemänner, die für diese visuelle Kontrolle nur die Augen vom Fernseher bewegen mussten ...

Gruß Heinz
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Fr, 27.06.08, 08:38

... für den Fall das es jemanden interessiert:

Berbel Abluft Mauerkasten BMK-F

Schaut mal in die e-Bucht!

Gruß Heinz
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dieter_w
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Fr, 27.06.08, 09:17

Danke für den Eltako-Tipp, wieder was dazu gelernt.

Das ist von der Funktion her so'n Teil wie die bereits angesprochene Master-Slave-Schaltung, nur etwas kleiner und drei Mal so teuer ...
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Fr, 27.06.08, 21:29

Jow, den Eltako merke ich mir mal vor, wenn ich mit den anderen Bastellösungen scheitern sollte ;-)
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Fr, 27.06.08, 21:53

... aber Vorsicht: 56,- EUR Listenpreis (netto).
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Di, 01.07.08, 14:02

Sagmal, kommst Du irgendwo an einen Eisenring ?
Kann man z.B. einfach aus einem Rohr herstellen, einfach am Ende ca ein 5mm dickes
Stück absägen, das ganze sollte so klein im Durchmesser sein das es später in die UP
Dose reinpasst.

Damit kannst Du dann einen kleinen Trafo bauen,
was ungefähr dem entspricht was ich schon im ersten post geschrieben hatte,
nur brauchst Du keine Verbindung zu PE (wegen dem FI) und es gibt dabei auch keine
Verbindung zum 230V Stromkreis Deiner Pumpe - alles galvanisch getrennt.
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Di, 01.07.08, 20:10

Jow, an einen Eisenring sollte ich ganz problemlos kommen, da gehe ich einfach mal zum Klempner um die Ecke ;-)
Muß das ganze bei nächster Gelegenheit mal an einem Versuchsaufbau testen, bevor es in die vollen geht.
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dieter_w
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Di, 01.07.08, 21:24

Eyh, Qs'Tree, wir sind doch Profis, oder? 8)
Lass den Schmarrn, Profis nehmen dazu Ferrit-Ringerne.

Hab' schon mal Tests mit einem entsprechend bewickelten Ringkern gemacht, aber noch kein befriedigendes Ergebnis erzielt. Ich bleibe dran an der Sache, o.k.?
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Di, 01.07.08, 21:57

Logisch, ein Ferritkern ist um Welten besser, man nehme so man hat...
Eine andere Lösung könnte ein ganz einfaches Leitungssuchgeräte sein. :idea:
Hab vor etlichen Jahren mal einen Bausatz beim großen "C" gekauft. Das Teil hat einen Summer und zwei LEDs. Eine für die generelle Funktionsanzeige und eine, wenn eine Leitung gefunden wurde. Je nach Einstellung der Empfindlichkeit hat das Teil erst angeschlagen, wenn Strom durch die Leitung geflossen ist. Muß mal suchen, wo ich die Platine hingeschmissen habe...
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jm2_de
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Mi, 02.07.08, 01:15

dieter_w hat geschrieben:Eyh, Qs'Tree, wir sind doch Profis, oder? 8)
Lass den Schmarrn, Profis nehmen dazu Ferrit-Ringerne.
Und wie willst Du einen Ring aus hartem und sprödem Ferrit verbiegen ?
Soll er das Ding mit einem Schweissbrenner erhitzen und mit dem Hammer bearbeiten
oder wie soll das funktionieren ?
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dieter_w
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Mi, 02.07.08, 05:28

Muss ich wohl jetzt nicht verstehen, oder?
Wer will was "verbiegen" ... Wovon redest du... :?: :?: :?:

Ein Ferritring ist ein fertiges Bauteil, das braucht du nur noch bewickeln.
Guckst du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Ringkern
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