Filament-LEDs: warum maximal zwei Filamente in Serie?

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Moderator: T.Hoffmann

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Sa, 02.01.16, 08:05

Nach diversen Filament-Lampen, die ich entweder selbst zerlegt habe oder deren Teardown ich im Netz gefunden habe, scheint es so, als seien maximal zwei Elemente in Serie geschaltet (also 130 bis 140 V Betriebsspannung). Höhere Leistungen werden dann wieder durch Parallelschaltung von Elementen erreicht. Die allermeisten Lampen haben außerdem ein Kondensatornetzteil. Gerade mit einem solchen könnte man doch leicht auch drei oder vier Elemente in Serie schalten. Vorteile:
- der Serienkondensator wird kleiner (geringerer Strom)
- der Siebkondensator muss ein 400 oder 450 V - Typ sein (statt vorher 200 oder 250 V), kann aber die halbe Kapazität haben (damit werden sein Volumen und Preis ungefähr gleich bleiben) und speichert trotzdem noch die doppelte Energie (da die mit U² geht)
- wegen des kleineren Kondensators und Betriebsstroms hat man bei gleichbleibendem Serienwiderstand eine größere Sicherheitsmarge und nur die halbe Verlustleistung (oder man macht den Widerstand noch kleiner und senkt die Verlustleistung weiter)

Wenn es sich dann noch um ein Hybridnetzteil handelt, also Kondensator und linearer Stromregler, dann hat auch der Stromregler wesentlich weniger Verlustleistung.

Gibt es außer der Kompatibilität mit 110 / 120 V - Netzspannungen (die aber meist 60 Hz haben und somit eh eine Neubemessung des Serienkondensators benötigen) irgendeinen Grund, warum die Hersteller lieber 140 V machen?
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Achim H
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Sa, 02.01.16, 09:46

Gibt es außer der Kompatibilität mit 110 / 120 V - Netzspannungen (die aber meist 60 Hz haben und somit eh eine Neubemessung des Serienkondensators benötigen) irgendeinen Grund, warum die Hersteller lieber 140 V machen?

Das wird auch mit den Lötpunkten zusammenhängen (der Weg des Stroms von Minus nach Plus).
Der Draht, an denen die Filamente angelötet werden, ist im Glas eingeschmolzen. Schau Dir mal die Knickpunkte in einer Lampe an.
Für 2 Filamente (auch 2 oder 3 Filamente parallel) braucht man nur 3 Lötpunkte: Minus --> neutral --> Plus.

Ich meine mich zu erinnern, dass die Drahtgestelle, an denen die Filamente angelötet/angeschweißt wurden, im Video zu dem Megafred Glühfaden LED, vorgefertigt werden. Diese werden nur noch im Glas eingeschmolzen.

Für 3 Filamente bräuchte man schon 4 Lötpunkte: Minus --> neutral1 --> neutral2 --> Plus.
Minus darf keinen Kontakt zu neutral2 haben.
Plus darf keinen Kontakt zu neutral1 haben.
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Sa, 02.01.16, 11:50

Hmm, das ist bei manchen Konstruktionen ein valider Punkt. Ich habe hier aber Golfbälle mit 4 Filamenten, da gehen vier Drähte aus dem Glaskolben zur Platine, je zwei für jede Reihenschaltung von zwei Filamenten. Die hätte man problemlos auf der Platine in Serie schalten können.
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