LED Plexiglas über Dusche

Hier werden Fragen zu LED-Grundlagen beantwortet...

Moderator: T.Hoffmann

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sammawatt
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Mi, 02.12.09, 23:04

Hallo!

Ich baue gerade mein Gästebad aus und nach langem hin und her habe ich nun beschlossen, die Balkendecke oberhalb der Duschtasse mit einer Plexiglasscheibe zu verkleiden (matt/Satin) und dahinter eine RGB LED-Beleuchtung zu verbauen. (Zum besseren Verständnis ein Foto im Anhang)
Die Balken sind 22 cm hoch, ein Balken sitzt mittig. Durch das Abhängen würden 2 "Kästen" mit den Maßen 42x75x22cm entstehen (Duschtasse ist 75cm breit). Die Stirnseite wollte ich mit einer Fermacell-Platte verkleiden.
Die Leuchtende Decke ist also nur oberhalb der Duschtasse und soll natürlich kein Deckenlicht ersetzen. Ist zwar hauptsächlich Effektbeleuchtung, sollte aber doch für ein bissl Aufhellung der Dusche sorgen.

Soweit die Maße, jetzt zu den Fragen:
1. Ich dachte an die RGB SuperFlux-Leisten. Wärmetechnisch dürfte es in dem Kasten kein Problem geben, er ist zwar nicht belüftet, duch den Abstand von 22cm zum Plexiglas gibt es wohl eher keine Probleme? Wie sieht es aber mit der Befestigung an der Holzdecke selbst aus, die passenden Alu-Profile scheinen mir eher Verschwendung, da man die nachher eh nicht sieht. Reicht eine Kunststoff-Isolation zur Decke hin? In einem anderen Thread wurde eine Brandschutzlackierung empfohlen. Macht das in meinem Fall Sinn? Ich muss die Kabel ja nicht auf Holz verlegen.

2. Wieder Wäremeemtwicklung: Ich habe abgesetzt in der Wand einen Hohlwand-Verteilerkasten. Dort sollen Netzteil und RGB-Controller hinein, beide sollten also eine möglichst geringe Wäremeentwicklung haben. Was wäre eher zu empfehlen, dieser hier:
http://www.leds.de/LED-Zubehoer/Strom-u ... enung.html

oder diese Kombination:
http://www.leds.de/LED-Zubehoer/Strom-u ... enung.html
http://www.leds.de/LED-Zubehoer/Strom-u ... -IP67.html

3. Die Ausleuchtung der Plexiglasscheibe sollte einigermaßen homogen sein. Hat jemand Erfahrungen in welchem Abstand die Leisten verbaut werden sollten, wenn der Abstand zur Scheibe ca. 20cm beträgt?

4. Sind die Superflux-Leisten überhaupt zu empfehlen (da ja jeweils eine LED auf der Leiste eine Farbe darstellt und keine RGB-LEDs verbaut sind) oder könnte man bei dem Abstand die verschiedenen Einzelfarben ausmachen? In einem Thread mit indirekter Beleuchtung war ein Abstanf von 5cm zu knapp, in meinem Fall wäre das zwar ein größerer Abstand, allerdings leuchten die LEDs ja direkt auf die Scheibe, wenngleich diese auch satiniert ist.


Das ist jetzt eine Menge Fragerei, würde mich aber über den ein oder anderen Tipp freuen.

Gruß,
Alex
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L Bosch
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Do, 03.12.09, 06:38

Herzlich Willkommen im Forum !

1. Wenn die Leisten wirklich nur an Holz geschraubt werden, ist eine Isolation nicht unbedingt notwendig.
Du könntest aber natürlich wegen der Sicherheit eine Brandschutzlackierung vornehmen, das ist
mehr deine Entscheidung.

Auch Aluprofile sind hier, wie du schon sagtest, eher nutzlos und verschwenden nur Energie.
(Auch Plexiglas ist nicht absolut durchsichtig und hält einen Teil des Lichts auf...)

2. Aus Gründen der Kompaktheit des ersten würde ich eben diesen nehmen, Optik scheint in
diesem Fall eher nebensächlich zu sein.

3. Das kommt auch auf die Rauheit der Plexiglasplatten an, ich denke aber, 10-20cm sollten
ausreichen.

4. Grundsätzlich würden SuperFlux RGB-Leisten auch funktionieren, vorausgesetzt, das Plexiglas
ist nicht allzu durchscheinend.
Lötfett
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Do, 03.12.09, 07:50

Moin,

wirst du das ganze auch wasserdicht abschließen können? Beim Duschen wird wohl eine Menge warmer Wasserdampf aufsteigen und könnte so Kurzschlüsse erzeugen bzw. die Elektronik angreifen. Wie LEDs auf warmen Wasserdampf reagieren weiß ich nicht.

Vielleicht sehe ich auch die Sache zu eng, jedoch wollte ich dich nur mal darauf hinweisen.

Grüße
sammawatt
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Do, 03.12.09, 10:24

Hallo!

Danke für die Antworten!

Also ich wollte mir diees Plexiglas bestellen, da wird auch die gute Lichtstreuung hervorgehoben:

http://www.plexiglas-shop.com/DE/de/ple ... jhi~p.html

Wegen der Wasserdichtheit habe ich mir lange Gedanken gemacht, wollte eigentlich vermeiden Starkstrom über der Dusche zu haben (obwohl es Strahlwassergeschützte GU10-Fassungen gibt). Das mit dem Plexiglas erschien mir dann die beste Idee, die Scheibe kommt in einem Stück über den ganzen bereich, so dass nur die Wandanschlüsse (Fliesen) mit Silikon verfugt werden müssen. Da sollte auch kein Dampf mehr durch. Außerdem ist zwischen Decke und Oberkante der Glastrennwand genug Platz.

Das mit der Brandschutzlackierung werde ich machen, dazu brennt mir die Holzrahmenbauweise dann doch zu gut wenn's mal so weit ist ;-)

Was sagt ihr denn zu der Anzahl der Leisten, 2 je Feld oder sogar mehr? Eine wird bei dem Abstand bestimmt zu wenig sein.
Die Decke ist ja auch recht hoch, 2,48m Unterkannte Balken / Plexiglas und 2,70m Befestigungspunkt der LED-Leisten.

Gruß,
Alex
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Sailor
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Do, 03.12.09, 11:07

Nach dem Bild halte ich "wasserdicht" bauphysiologisch für bedenklich. Das könnte ins Gegenteil des gewünschten Effektes umschlagen. Dazu sollte ein Bautechniker oder Architekt mehr sagen können, wenn er die Bausubstanz kennt.

Die Plexiglasplatte als Spritzwasserschutz reicht aus, hinterlüftet kann der Bereich über der Platte atmen und kommt mit den kurzzeitigen Feuchtigkeitsbelastungen zumeist bessser zurecht als ein geschlossener Raum mit durch das Baumaterial eindringender Feuchtigkeit durch einen Taupunkt an falscher Stelle. Dafür bin ich jedoch kein Fachmann, habe aber schon öfter Holz- und Mauerbereiche gesehen, die wegen falschem Ausschluss von der Umgebung (-sluft) gefault sind.

Ein Abschluss ohne Silikon zur Wand lässt auch einfacher Kontrollen des Bereiches über dem Plexiglas zu.

Zum Schutz der elektrischen Teile im 12 Volt-Bereich vor der Feuchtigkeit reicht Kontakt-Fettspray oder Plastikspray aus. Die 230 Volt gehören ganz aus diesem Bereich verbannt. Wenn Du damit dichter als 60 cm an die Dusche kommst, solltest Du einen Elektriker fragen, was und wie es geht. Einen Fi-Schutzschalter solltest Du in jedem Fall verwenden (sollte heute eigentlich selbstverständlich sein).

Bei der Anzahl der Leisten ist schwer zu raten, da sind auch individuelle Eindrücke und Vorlieben zu berücksichtigen. Teste es zunächst mit 2 Leisten pro Feld und rüste bei Bedarf nach Euren Wünschen nach.

Die Leisten würde ich in den Kanten Träger/Decke in einem Winkel von etwa 45° (ausprobieren) anbringen. Damit vermischen sich die Farben aufgrund des etwas längeren Weges und der Überlagerung von 2 Seiten besser.
sammawatt
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Do, 03.12.09, 14:08

Hallo,

das mit dem Anbringen in 45° ist eine gute Idee, werde das mal mit 2 Leisten ausprobieren.

230V hätte ich nur gemacht, wenn ich die Decke auch mit einer 15mm Fermacell-Platte gemacht hätte inkl. Anstrich. Das ist schließlich das gleiche wie bei der Wand und da liegen ja auch Kabel hinter.

Da die Fliesen bis zur Dekce hoch reichen hätte man ohne ilikon spätestens bei den Fugen ein kleines Loch. Hatte mir aber schon überlegt für die Belüftung an den Stirnseiten kleine Gitter einzubauen. Die gibt es ja fertig für den Einbau in Türen oder Kühlschrank-Einbauschränke etc. Da kommt auch auf keinen Fall Spritzwasser dran.
Die Stirnseiten sollen dann auch für Wartungszwecke abnehmbar sein, nicht das Plexiglas.

Technisch ist übrigens alles auf dem neuesten Stand (FI Schalter sowieso, KNX etc.).

Gruß,
Alex
Jojo7025
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Mo, 04.01.10, 18:23

Hallo hier noch ein verspätete Richtigstelung zu folgendem Hinweis:

"Die Plexiglasplatte als Spritzwasserschutz reicht aus, hinterlüftet kann der Bereich über der Platte atmen und kommt mit den kurzzeitigen Feuchtigkeitsbelastungen zumeist bessser zurecht als ein geschlossener Raum mit durch das Baumaterial eindringender Feuchtigkeit durch einen Taupunkt an falscher Stelle. Dafür bin ich jedoch kein Fachmann, habe aber schon öfter Holz- und Mauerbereiche gesehen, die wegen falschem Ausschluss von der Umgebung (-sluft) gefault sind."

Also in Baustoffen kann nichts atmen. Gemeint ist sicher die Wasserdampfbewegung von der warmen zur kalten Seite hin. Da spricht man von Diffusion. Warme Luft kann viel Wasser in gelöster Form transportieren, kalte Luft kann nur sehr wenig Wasser aufnehmen. Trifft warme und sehr feuchte Luft auf eine kalte Schicht und wird dort abgekühlt, wird das überschüssiger Wasser wieder in flüssiger Form als "Tauwasser" anfallen, kann sich dann im Bauteil anreichern und schädlich sein. Der Taupunkt an der falschen Stelle ist in der Vergangenheit oftmals bei der sogenannten Innendämmung aufgetreten. In Dächern kann durch Anbringung einer Dampfsperre auf der falschen Seite dieser Effekt eintreten. (Dampfsperre muss immer auf der warmen Seite angebracht werden).
Dem Foto nach nehme ich an das über der Balkenlage ein beheizter Raum ist. Dann ist vom Wasserdampf her nichts zu befürchten.
Von dem elektrischen habe ich wiederum keine Ahnung nehme aber an, dass das alles ok ist.
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Sailor
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Mo, 04.01.10, 21:20

Wenn die Unterseite der Platte mit sehr warmer und sehr wasserdampfhaltiger Luft beaufschlagt wird, wird der Taupunkt mit großer Wahrscheinlichkeit im Bereich des freien Raumes zwischen Plexiglasplatte und Holzdecke liegen, auch wenn der Raum darüber beheizt sein sollte.

Daher sollte entweder die Unterkonstruktion, insbesondere die Verbindung Plexiglas zur Wand dauerhaft wasserdampfdicht sein oder der Raum darüber so mit der Außenluft verbunden, dass die Möglichkeit des Luftaustausches besteht. Dass die Bauteile atmen, habe ich nicht geschrieben. Allerdings kann auch in ihnen eine Luftbewegung stattfinden, wenn es nicht gerade ein Material wie Plexiglas ist.

Die (wasserdampf-) dichte Verbindung von Plexiglas zur Kachelwand ist dauerhaft nur sehr schwierig herzustellen. Die meisten im Hausbau üblichen Materialien, insbesondere Silikon, versagen schon nach relativ kurzer Zeit. Befriedigende Ergebnisse habe ich bisher nur mit Pantera und auch mit Sikaflex in Verbindung mit Primer hinbekommen.

Wie gesagt, ich bin kein Fachmann, habe aber aus langer Erfahrung im Umgang mit Wasser gelernt, dass ein absolut abgeschlossener Raum immer eine Fehlerquelle für Rott ist. Wasser kommt immer rein, aber nicht mehr raus. Und da ist mir das schöne Holz zu schade.
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