Weitsichtige Entscheidung für Beleuchtung

Hier werden Fragen zu LED-Grundlagen beantwortet...

Moderator: T.Hoffmann

Antworten
PeterQ
User
User
Beiträge: 20
Registriert: Do, 16.10.08, 08:08

Do, 16.10.08, 08:25

Ich beabsichtige demnächst, neue Räumlichkeiten für mein Ladengeschäft einzurichten. Natürlich würde ich alles mit LED-Lampen ausgestalten wollen, doch bei der Recherche in den Beiträgen hier, habe ich den Eindruck gewonnen, dass es noch zu teuer ist. Daher möchte ich von Euch gerne Hinweise haben, wie ich die Installationen so vorbereiten kann, dass eine Umstellung auf LED problemlos möglich sein kann.
Also soll ich 12 V Kabel vorsorglich in der Decke verlegen und entsprechende Abzweigdosen vorsehen? Welchen Querschnitt müssten diese haben? Welche Dimensionen hat die Trafostation? Ein Trafo für alle LEDs oder mehrere?
Oder kann ich auch mit 230 V ganz normal die Beleuchtung ausführen und später die bestehenden Leuchtmittel mit E27 Fassungen durch entsprechende LEDs austauschen?
Was meint Ihr?
jn1480
Mega-User
Mega-User
Beiträge: 197
Registriert: So, 14.09.08, 10:47

Do, 16.10.08, 09:27

Kabel möglichst dick verlegen! Ich würde sagen mindestens 2 x 2,5 qmm.
An dünnem Kabel ist der Spannungsabfall sehr hoch. Bei z.B. 5 Meter Leitung 2 x 1 qmm
wird eine Lampe nach Hinzuschalten einer zweiten Lampe (mit 2 Q5) sichtbar dunkler! :cry:
katze_sonne
Ultra-User
Ultra-User
Beiträge: 755
Registriert: Mi, 17.09.08, 18:52

Do, 16.10.08, 12:18

Herzlich Willkommen im Forum!

Also hierzu:
PeterQ hat geschrieben:Natürlich würde ich alles mit LED-Lampen ausgestalten wollen, doch bei der Recherche in den Beiträgen hier, habe ich den Eindruck gewonnen, dass es noch zu teuer ist.
Also da hast du das richtig verstanden. Leider... :-( Eine Idee: Rüste das doch schrittweise um: Erstmal nur vlt. eine Lampenreihe mit LEDs. Also z.B. die Beleuchtung des Verkaufstresens. Im Normalfall ist selber bauen billiger als gekauft.
PeterQ hat geschrieben:Oder kann ich auch mit 230 V ganz normal die Beleuchtung ausführen und später die bestehenden Leuchtmittel mit E27 Fassungen durch entsprechende LEDs austauschen?
Kannst du auch, nur dass die Lampen nicht unbedingt ganz so hell sind. Die HP-LED Spots entsprechen ungefähr 20 W Halogen. Also wenn du es so machen möchtest, dann würde ich planen, dass du genug Lampen hast, denn nachher etwas dazu ist immer doof (z.B. Wenn die Helligkeit mit 20 * 50 Watt Halogen ausreicht, dann werden 20 * HP-Spot nicht ausreichen.
jn1480 hat geschrieben:Kabel möglichst dick verlegen! Ich würde sagen mindestens 2 x 2,5 qmm.
An dünnem Kabel ist der Spannungsabfall sehr hoch. Bei z.B. 5 Meter Leitung 2 x 1 qmm
wird eine Lampe nach Hinzuschalten einer zweiten Lampe (mit 2 Q5) sichtbar dunkler! :cry:
Oha. Hab ich auch nicht gewusst. Interessant -> danke für den Tipp.

Aber müsste es nicht reichen, einfach die Kabel, die für normale Lampen auch gelegt werden zu benutzen?
Benutzeravatar
Sailor
Moderator
Beiträge: 9402
Registriert: Di, 28.11.06, 22:16
Wohnort: Saarland, Deutschland und die Welt

Do, 16.10.08, 15:27

Grundsätzlich kannst Du eine LED-Beleuchtung im Laden ähnlich planen wie eine Halo-Beleuchtung: 230 Volt zu den Hauptverteilern und von dort mit 12 Volt zu den Beleuchtungskörpern.

Das Umsteigen von 230 Volt auf 12 Volt macht dich freier in der Gestaltung der Beleuchtung, weil die Anforderung an die elektrische Isolation der Anlagenteile nicht mehr so hohen Anforderungen gerecht werden muss. Die Verlegung der Leitungen zu den Hauptverteilern (Netzteilen) hat nach den Regeln zu erfolgen, die jeder Elektriker beherrscht.

Zudem hat die Verteilung auf mehrere Netzgeräte den Vorteil, dass es im Falle eines Falles nicht zum Totalausfall kommt.

Hier noch einmal zum Kabelquerschnitt, weil es doch regemäßig gefragt wird:

Telefonkabel kann innerhalb einer Schaltung (kurze Wege) bis ca. 1 A belastet werden, sonst bis max. 0,5 A.

Richtwerte für Ströme in verschiedenen Kabelquerschnitten:

< 1 Ampere 0,15 bis 0,25 mm²
< 10 Ampere 0,5 mm²
10 bis 15 Ampere 1 mm²

Generell berechnet sich der benötigte Querschnitt wie folgt. A=(2*L*I)/(c*U´)

dabei ist A der benötigte Querschnitt, L die einfache Länge der Leitung, I der Strom, c die elektrische Leitfähigkeit des Materials und U´ der zulässige Spannungsabfall in der Leitung

c für Kuper ist 56 und für Aluminium 36
U´sollte kleiner als 2% der Ausgangsspannung sein (für unsere Anwendungen)

Unterdiminsionierte Litzen können zu Fehlfunktionen in der Schaltung und in ungünstigen Fällen zu Brandgefahr führen!

Bei längeren Kabelstrecken ist unbedingt der erforderliche Mindestquerschnitt zu errechnen, bei kurzen Strecken innerhalb der Schaltung reichen die Richtwerte aus.


Der richtige Querschnitt der Litze ist wichtiger als der richtige Vorwiderstand: ein zu kleiner Vorwiderstand zerstört die LED, ein zu kleiner Kabelquerschnitt zerstört u.U. Zimmer, Wohnung oder Haus!

Ein Kabelquerschnitt kann nie zu groß sein!

Auch von mir noch ein herzliches Willkommen im Forum!
PeterQ
User
User
Beiträge: 20
Registriert: Do, 16.10.08, 08:08

Do, 16.10.08, 16:05

Freue mich über die freundliche Begrüßung hier im Forum und die ersten hilfreichen Antworten.
Die 12 Volt - Option scheint die favorisierte zu sein. Dazu kann ich Kabel mit ausreichenden Querschnitt verlegen (Kabel sind da nicht der Kostenfaktor :) ). Wieviel Power-LEDs sollten optimal an einer Konstantstromquelle angeschlossen werden? Im Forum habe ich gelesen, dass bis 5 Stück pro KSQ gerechnet werden. Oder ist ein Netzteil besser?
Frage nach der Anzahl der LEDs: Da ich auf gute Farbwiedergabe setze (Farbwiedergabe wie Tageslichtbeleuchtung) würde die Seoul Z-LED P4 warmweiß in Frage kommen. Diese hat 90 lm. Derzeit habe ich in einem 25 qm Raum eine Ausleuchtung von ca. 10.000 lm. (2 x 58 W Tageslichtröhren + 5 x 23 W Kompaktleuchtstoffröhren). Um die gleiche Helligkeit zu erreichen, bräuchte ich dann wohl über 100 LEDs. Kommt mir enorm viel vor. Habe ich da ein Denkfehler oder falsche Ausgangsdaten.
Benutzeravatar
Sailor
Moderator
Beiträge: 9402
Registriert: Di, 28.11.06, 22:16
Wohnort: Saarland, Deutschland und die Welt

Do, 16.10.08, 16:31

Mit den 230 Volt Konstantstromquellen ist einfacher zu arbeiten und ich bevorzuge sie, wenn nicht gedimmt werden soll.

Zur Anzahl der LED´s: die vermehren sich schon, wenn man einmal damit anfängt. :lol:

Die Beleuchtung mit den Leuchtstoffröhren bringt rechnerisch 12.960 Lumen, wenn sie neu sind und frei abstrahlen können.

Durch Reflektor, Abdeckung usw. gehen etwa 20% verloren (ich weiss, es gibt bessere Reflektoren, aber wer hat die schon?), durch Alterung etwa 30% bis 50% pro Jahr, bei der Nutzung im Laden eher mehr. LED´s altern 25 bis 50 mal langsamer!

Ich schätze aber doch auf 60 bis 80 LED´s, die ich mit 350 mA betreiben würde.

Zur Auswahl der LED:

Bestell Dir mal eine kleine 230 Volt, 350 mA KSQ und wenn Du willst auch eine mit 700 mA und die 3 Cree-LED´s Q5, Q3 und Q2, damit Du Dir ein Bild von der Leistungsfähigkeit und der Lichtfarbe machen kannst.
PeterQ
User
User
Beiträge: 20
Registriert: Do, 16.10.08, 08:08

Fr, 17.10.08, 09:01

Ich habe bei den Netzteilen und Konstantstromquellen gestöbert. Für die 80 LEDs (z.B. Cree XR-E 7090 Q3, neutral-weiß, 180 Lumen) könnte ich ein Netzteil 15 W (http://www.leds.de/p532/Zubehoer/Strom_ ... A_12V.html) verwenden und jeweils 3 LEDs mit Widerstand in Reihe schalten und 28 Reihen parallel anlegen. Richtig?
Oder ich nehme 5 KSQ (http://www.leds.de/p559/Zubehoer/Strom_ ... _IP20.html) mit ca. 18 LEDs in Reihe + Widerstand, was mich teurer kommt, aber die 5 Reihen lassen sich separat schalten. Auch richtig?

Wenn ich alles zusammenrechne, kommt schon ein Batzen Geld zusammen. Können die Preise so fallen wie bei den Speichermedien?

Sailor hat geschrieben:"Bestell Dir mal eine kleine 230 Volt, 350 mA KSQ und wenn Du willst auch eine mit 700 mA und die 3 Cree-LED´s Q5, Q3 und Q2, damit Du Dir ein Bild von der Leistungsfähigkeit und der Lichtfarbe machen kannst."
Nichts geht übers Probieren. Doch das muss ich mir für den Winter aufheben. Zur Zeit fehlt mir die Zeit zum Basteln.
Benutzeravatar
Sailor
Moderator
Beiträge: 9402
Registriert: Di, 28.11.06, 22:16
Wohnort: Saarland, Deutschland und die Welt

Fr, 17.10.08, 10:55

Die Lösung mit den Konstantstromquellen (KSQ) ist günstiger: jede KSQ kann bis zu 18 LED´s bei 350 mA betreiben, das Netzteil aber nur 2 Reihen zu je 3 LED´s.

Bei Verwendung der KSQ benötigst Du auch keine Widerstände, da werden die LED´s einfach in Reihe angeschlossen, ohne jede weitere Verschaltung. Den Schutz der LED´s vor Überstrom übernimmt die KSQ automatisch.
PeterQ
User
User
Beiträge: 20
Registriert: Do, 16.10.08, 08:08

Fr, 17.10.08, 11:46

Danke für die schnelle Antwort.

P.S. Ich glaube, dass bei der Berechnung des Netzteils das Komma verrutschte.
PeterQ
User
User
Beiträge: 20
Registriert: Do, 16.10.08, 08:08

Mo, 12.01.09, 15:34

Ich hatte zwischen Weihnachten und Neujahr etwas Zeit und konnte folgenden Ratschlag ausführen:
Sailor hat geschrieben:
Bestell Dir mal eine kleine 230 Volt, 350 mA KSQ und wenn Du willst auch eine mit 700 mA und die 3 Cree-LED´s Q5, Q3 und Q2, damit Du Dir ein Bild von der Leistungsfähigkeit und der Lichtfarbe machen kannst.
Die weisse LED ist von der Lichtausbeute beeindruckend aber der Farbton eher unangenehm. Warmweiss dagegen kommt dem gewohnten Glühlampenlicht nahe. Neutralweiss tendiert eher zur weissen LED. Aber da jeweils nur eine LED leuchtete, konnte ich nicht einen Gesamtraumeinblick gewinnen. (Bei Tageslichtleuchtstofflampen muss auch eine Grundhelligkeit erreicht werden, sonst wirken sie in dem Raum auch irgendwie fahl - wie Novemberlicht im Nebel).

Was mir aber aufgefallen ist: Die Schatten sind viel härter als bei der üblichen Beleuchtung. Welche Möglichkeiten gibt es, die Schatten sozusagen weichzuzeichnen?

Und ein Verbesserungsvorschlag für die Kühlsterne: Schön wäre es, wenn an den Enden kleine Ösen wären, um dort die Sterne anschrauben zu können. Sonst sieht die Befestigung irgendwie provisorisch aus. Oder habt ihr bessere Lösungen?
Benutzeravatar
Fightclub
Post-Hero
Post-Hero
Beiträge: 5114
Registriert: Mi, 01.03.06, 18:40

Mo, 12.01.09, 16:38

PeterQ hat geschrieben:Und ein Verbesserungsvorschlag für die Kühlsterne: Schön wäre es, wenn an den Enden kleine Ösen wären, um dort die Sterne anschrauben zu können. Sonst sieht die Befestigung irgendwie provisorisch aus. Oder habt ihr bessere Lösungen?
Es gibt die recht einfache Variante das ganze mit Wärmeleitkleber zu kleben oder die etwas professionellere Variante das ganze (mit etwas Wärmeleitpaste dazwischen) auf den Kühlkörper zu schrauben. Letztere erfordert dann natürlich, dass du in jeden Kühlkörper mindestens zwei Löcher bohrst und ebensoviele Gewinde reinschneidest.
PeterQ
User
User
Beiträge: 20
Registriert: Do, 16.10.08, 08:08

Mo, 12.01.09, 17:27

Fightclub hat geschrieben:
Es gibt die recht einfache Variante das ganze mit Wärmeleitkleber zu kleben oder die etwas professionellere Variante das ganze (mit etwas Wärmeleitpaste dazwischen) auf den Kühlkörper zu schrauben. Letztere erfordert dann natürlich, dass du in jeden Kühlkörper mindestens zwei Löcher bohrst und ebensoviele Gewinde reinschneidest.
Die LED hatte ich mit dem Star auf den Kühlstern mittels Wärmleitkleber schon geklebt. Das Ganze habe ich dann auf eine Holzunterlage geschraubt. Aber jetzt klemmt sie praktisch zwischen zwei Holzschrauben und das finde ich nicht ganz so schick. Wenn an dem Kühlkörper an den Ecken Ösen wären, könnte man dort die Schrauben durchführen. Die Kühlkörper sind doch stranggepresst oder so. Da müßte die Form mal bei Gelegenheit geändert werden und schon wäre alles perfekter.
Wie heißt es so schön: Es gibt nichts, was nicht noch besser sein könnte.
Antworten