Grundlagen gesucht

Hier werden Fragen zu LED-Grundlagen beantwortet...

Moderator: T.Hoffmann

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AndiHoffi
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Sa, 10.03.12, 21:21

Hallo zusammen,

aktuell entsteht unser Haus (Bauträger). Ende des Monats steht unser Termin mit dem Elektriker an, um die Details der elektrischen Anlage zu besprechen. Nun sind wir gerade auf dem Trip, einen Großteil (oder alles?) der Beleuchtung mit LEDs zu bestreiten. Leider habe ich trotz intensiver Recherche keinen geeigneten Einstieg zum Lesen gefunden.
Vielleicht könnt Ihr mir ja mit der Antwort auf eine oder mehrere der folgenden Fragen weiterhelfen?
Ein Link zum Weiterlesen würde mir im Zweifel auch vollkommen reichen :)

1.) Macht es überhaupt Sinn, die komplette Beleuchtung mit LEDs zu machen?

2.) Wie funktioniert die Schaltung technisch?
Gibt es dann im Haus zwei Stromnetze: Eins mit 230V, eins mit 24V? Ersteres versorgt die Steckdosen, letzteres die Lampen? Oder steckt in jeder einzelnen Lampe ein Spannungswandler? Wie verträgt sich das mit Dimmern?

3.) Wie viel Lumen brauche ich eigentlich für ein Wohnzimmer?
Ich weiß, dass ich im Ergebnis irgendwas zwischen 300 und 500 lux brauche. Für die LEDs wird aber (zurecht) die Lichtstärke in lumen angegeben. Gibt es irgendwelche Faustformeln, wie viel lumen ich ein Wohnzimmer mit 25m^2, einer Fensterfront und sonst recht heller Einrichtung stecken muss, damit am Ende eine angenehm helle Grundhelligkeit entsteht?

Ich bin für jeden Tipp, der mir ein Fortkommen ermöglicht, dankbar. Wie oben geschrieben, habe ich leider keinen guten Einstieg in das Thema gefunden...

Vielen Dank!
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unoptanium
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Mo, 12.03.12, 05:36

Guten Morgen.


Also 300 Lux sind ersteinmal 300 Lumen pro Quadratmeter.
300 Lux wären ersteinmal 7500 Lumen insgesamt,
500 Lux wären rechnerisch 12.500 Lumen insgesamt.

Ganz so einfach ist es leider nicht, wenn die Leuchtmittel
(Spots) einfach gerade nach unten strahlen, einen ausreichen
Abstrahlwinkel (flood) oder einen geringen Abstand haben, um
eine einigermaßen gleichmäßige Beleuchtung sicherzustellen, wäre das ok.

Wenn es um Lampen geht, die nicht direkt irgendwo hin leuchten, wird es
ein wenig aufwändiger. Bei Lampen, wo LED Leuchtmittel eingesetzt werden
(retrofit), muss man den Leuchtenwirkungsgrad beachten.
Wieviel des erzeugten Lichts kommt denn da überhaupt raus?
Bei Spots muss genau dieser Wert angegeben werden.

Dann kommt bei indirekter Beleuchtung noch der sogenannte Raumwirkungsgrad
hinzu, der für weiße Oberflächen etwa 0,7...0,85 angenommen wird.
Hab mal eine Übersicht gefunden:
http://www.achim-scholz-ek.de/Lichttechnik.htm

500 Lux halte ich für zu hell. Normen gibt es ja nur für Arbeitsstätten.
Für Büros wären 500 Lux empfohlen, Lager mit Lesetätigkeit wären 200.
Ich denke, letzteres kommt ungefähr hin, vielleicht 300.
Bei dimmbarer Beleuchtung wäre es fast schon egal, wäre da nicht der Preis ;-)

Zu den fertigen Beleuchtungen auf dem Stand der Technik stöber doch einfach
mal durch den Shop, der zu diesem Forum gehört. Sicher findest Du was interessantes.
Und vielleicht auch bei langlebigen Leuchtmitteln immer eine Reparatur
oder einen Umbau mit einplanen. Gerade an elektronische Baugruppen sollte
man jederzeit herankommen, ohne Wände und Decken aufzustemmen.


Gruß, unoptanium
Illuminati2
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Mi, 14.03.12, 09:25

HI,

je nachdem wie gut dein Englisch ist kannste hier http://cltc.ucdavis.edu/content/view/181/176/ einen aktuellen Design Guide runterladen.
O.Mueller
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Mi, 14.03.12, 09:49

Bei mir ist die komplette Wohnung mit LED ausgestattet, Ausnahme sind Backofen und Mikrowelle. Es ist allerdings schwierig da gut zu beraten, da Licht eine Empfindung ist und jeder das Licht im wahrsten Sinne des Wortes mit anderen Augen sieht. Man muss also auch ein wenig Geduld haben, eventuell verschiedenes ausprobieren und sich auch die notwendige Zeit nehmen, sich an das neue Licht zu gewöhnen.
Ein guter (!!) Elektriker oder Fachhändler sollte eigentlich auch einen guten Rat geben können was die Hausinstallation betrifft, ich höre aber immer wieder von vielen Anrufern dass die sich teils nur sehr schlecht mit dem Thema LED auskennen und manche tatsächlich noch zu z.B. Halogen raten.
Joe Noire
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So, 26.08.12, 13:18

Die meisten Elektroinstallateure haben von der LED-technik noch keine Ahnung. Ich eingeschlossen.
Habe selbst gerade ein LED-band von 30 Watt an einem ungeregeltem Netzteil von 12V / 10 Watt, installiert von einem Eletromeister, vorgefunden.

(Wegen der "keine Ahnung" bewege ich mich schon seit 2 Tagen in eurem Forum.)
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angerdan
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So, 26.08.12, 21:44

AndiHoffi hat geschrieben:1.) Macht es überhaupt Sinn, die komplette Beleuchtung mit LEDs zu machen?
Ja. Und wenn du es jetzt schon planst, kann alles so ausgeführt werden, dass die LED-Technik sich technisch ideal einfügt.
AndiHoffi hat geschrieben:2.) Wie funktioniert die Schaltung technisch?
Gibt es dann im Haus zwei Stromnetze: Eins mit 230V, eins mit 24V? Ersteres versorgt die Steckdosen, letzteres die Lampen? Oder steckt in jeder einzelnen Lampe ein Spannungswandler? Wie verträgt sich das mit Dimmern?
Es gibt diese beiden Möglichkeiten ebenso wie dezentrale Trafos. Die größte Zukunftssicherheit und Kompatibilität hast du mit 230V, denn LED-Lampen (Retrofits) haben immer eine sehr effiziente Elektronik eingebaut.
Zum dimmen würde ich nicht raten, das verteuert die Installation und verringert die Auswahl der Komponenten. Besser sind getrennte Schaltkreise, um verschiedene Leuchten je nach Bedarf zu schalten.
AndiHoffi hat geschrieben:3.) Wie viel Lumen brauche ich eigentlich für ein Wohnzimmer?
Ich weiß, dass ich im Ergebnis irgendwas zwischen 300 und 500 lux brauche. Für die LEDs wird aber (zurecht) die Lichtstärke in lumen angegeben. Gibt es irgendwelche Faustformeln, wie viel lumen ich ein Wohnzimmer mit 25m^2, einer Fensterfront und sonst recht heller Einrichtung stecken muss, damit am Ende eine angenehm helle Grundhelligkeit entsteht?
Das ist eine recht individuelle Sache. Hängt von deinem Helligkeitsempfinden und der jeweiligen Raumnutzung ab. Mit 100-200lx bist du gut dabei. Zum Fernsehen reichen dann schon 10-30lx.

Die Richtung, aus der das Licht abgestrahlt wird, wirkt sich auf das Empfinden aus. Seitliches Licht durch Wand- oder Stehleuchten wirkt am angenehmsten.

Als Anlaufstelle Nummer ein empfehle ich dir licht.de.
Von Licht und Schatten: licht.de
Licht für Neubauten : licht.de

Je nach Geschmack empfiehlt sich etwa für die Küche und den Flur ein GU10-System, um die benötigte Beleuchtungsstärke an den wichtigen Stellen zu erhalten. Gut und sehr günstig ist das, denn die LED-Lampen lassen sich bei Bedarf jederzeit an den Stand der Technik anpassen und durch die flexiblen Spots kommt das Licht genau dorthin, wo es benötigt wird.
Trio 8130061-07 Halogen-Deckenschiene: Trio Leuchten: Amazon.de: Beleuchtung

Viele weitere Tipps lassen sich auch in den Kommentaren dieses Blogs finden:
Fastvoice-Blog » Blog Archive » LED-Licht-Liga: “Bauhaus” - “toom” 3:0
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