LED als Glühwürmchen unter freiem Himmel

Hier werden Fragen zu LED-Grundlagen beantwortet...

Moderator: T.Hoffmann

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Mo, 27.06.11, 16:00

Einen wunderschönen guten Tag zusammen! Beim Stöbern im Intenet bin ich über dieses Forum gestolpert, und nachdem ich schon eine ganze Weile mit- und quergelesen habe, wende ich mich mit einer eigenen Frage bzw. Bitte an das versammelte Expertentum:

Ich bin seit kurzem stolzer Besitzer eines halb verwilderten Bauerngartens mit vielen alten Obstbäumen. Wir bringen ihn wieder ein wenig auf Vordermann, doch seine leicht entrückte Note soll er auf jeden Fall behalten. Eine unlängst entstandene Idee ist es, ihn mit kleinen Lichtpunkten zu akzentuieren. So als würden sich Glühwürmchen im Geäst tummeln. Nicht übertrieben, also keine Lichterketten, sonder nur einzelne Lichtpunkte auf verschiedenen Ebenen. 20-30 zum Anfang, später vielleicht einmal 100 oder mehr (ist ein recht großer Garten). Wären eine Menge Zuleitungen nötig, für jeden Lichtpunkt einzeln, ist mir bewusst, und jede einzelne, frei hängende LED müsste wasserdicht verpackt werden. Trotzdem, was meint Ihr, lohnt es sich diesen Gedanken weiterzuverfolgen? Ich fange erst an mich mit der Realisierungsfrage zu beschäftigen, es geht mir daher um eure grundsätzliche Einschätzung (fachlich, versteht sich, nicht geschmacklich), da ich selbst bislang noch nicht mit LEDs gearbeitet habe.

Dank und Gruß, Märker
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Sailor
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Mo, 27.06.11, 16:10

Machbar ist das z. B. mit solchen Schrauben, aber auch mit Einzel-LED´s.

Eingegossene LED´s mit großem Abstrahlwinkel wirken wohl besser als die Schrauben, sind jedoch auch mit etwas mehr Aufwand verbunden.

Wenn das Netzteil im Innenbereich untergebracht wird, geht schon das kleine.

Herzlich Willkommen im Forum!
O.Mueller
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Mo, 27.06.11, 16:14

Ich kann mir lebhaft vorstellen dass das sehr gut aussehen kann, ab und zu ein Lämpchen im Geäst. Die Schrauben wie Sailor angibt sind sehr gut geeignet. Wird etwas mit größeren Winkel gesucht kann man evtl.auch wasserdichte Module verwenden.
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stoske
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Mo, 27.06.11, 16:42

Hi,

auch von mir zuerst ein Willkommen!

Ich finde auch, das ist eine nette Idee, über die es sich nachzudenken lohnt.
Ein paar Gedanken von mir dazu...

So eine LED "an sich" ist schon recht wetterfest, nur in die pralle Sonne würde
ich sie nicht direkt hängen. Aber es muss nur ein Kurzschluss verhindert werden,
und das ist recht einfach.
Als Kabel würde ich Kupferlackdraht empfehlen. Das ist wetterfest, fällt farblich
nicht auf, bzw. passt zum Baum, lässt sich leicht und ohne weiteres Material befestigen
und verletzt auch den Baum beim Einwuchs nicht. Lötet man eine 5 mm LED an
zwei längere Drähte, dann reicht ein Stück transparenter Schrumpfschlauch über
Beinchen, Draht und Lötstelle um das ganze ausreichend dicht zu bekommen.
Etwas ähnliches habe ich letztens für eine Lampe gemacht (LED-Strauß), da habe
ich spaßeshalber mal ein paar LED-Drähte in ein Glas Wasser getaucht - funktionierte.

Schwieriger ist die Verkabelung und die Wahl der Schaltung. Je nach Spannung des
Netzteils kann man mehr oder weniger LED mit einem Widerstand in Reihe schalten
und diese "Gruppen" dann parallel verdrahten. Aus der Menge der möglichen Kombinationen
sollte man eine wählen, die sich leicht "im Baum" realisieren lässt. Unter Umständen
ist es möglich, den Widerstand der zahlreichen und langen Kabel als Vorwiderstand
zu verwenden. Dieser muss in jedem Falle berücksichtigt werden, auch damit die
Drähte von "unten" nach "oben" dünner werden können.

Andere Idee:
Strom lokal erzeugen: Schlage rund 30 dünne Elektroden in das Holz des Stamms und
eine dicke in den näheren Boden. Das sollten ca. 3 Volt ergeben. Keine Ahnung ob das
klappt, ich las es mal irgendwo.

Und noch eine Idee: Solar-Throwie! Autonomes Mini-LED-Modul mit Solarzelle und Angelhaken
statt Magnet. Keinerlei Kabel - einfach reinwerfen ;)

Grüße, Stephan Stoske
O.Mueller
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Das mit dem Solar ist auch keine dumme Idee - ein kleines Modul im Baum und ein Blei-Gel-Akku + Laderegler dürften fast reichen.
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Sailor
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Di, 28.06.11, 07:57

Dazu haben wir doch in in diesen Beiträgen eine Menge an fertigen Schaltungen und Erfahrungen. :wink:

Die Verbindung Solarzelle - LED würde ich für ein derartiges Projekt auch bevorzugen, schon weil es weniger Kabelsalat gibt.

Richtig aufgebaut bedeutet es doch, dass die Led´s mit den Solarzellen einmal in den Baum gebracht werden und das ganze danach eine lange Zeit automatisch und wartungsfrei läuft.
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stoske
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Di, 28.06.11, 09:55

Eine schlichte LED-Schaltung mit Verkabelung ist auch zu realisieren, wenn man bisher
weder mit LED noch mit Elektronik was am Hut hatte. Dafür ist es nicht einfach und viel
Arbeit ein paar Kilometer Draht in die Bäume zu fummeln. Bei kleinen Solarmodulen
wäre die Arbeit nicht geringer, nur eine ganz andere. Solange sich der TE dazu nicht
äußert, kann man noch nicht beurteilen, was hier der bessere Weg wäre.

So ein Glühwürmen hat seine Fott ja auch nicht permanent am Leuchten. Die glimmen
für einen Moment auf und wieder ab. Bei einer normalen LED-Schaltung würden die LED
einfach immer nur leuchten, per Akku und Solar eine recht kurze Sache. Viel besser
wäre es, die LED Blinken oder Pulsen zu lassen. Am Besten wäre wohl ein sporadisches,
plötzliches Aufleuchten und ein langsames wieder Abdunkeln. So lässt sich auch erreichen,
dass der Effekt viele Stunden oder die ganze Nacht hindurch funktioniert. Am Tage werden
dann nur die Akkus geladen.

Für solche Zwecke gibt es passende Schaltungen. Aus der Reihe der sog. Beam Robots...
http://de.wikipedia.org/wiki/Beam_(Robotik) <- Diesen Link mit einer geschlossenen Klammer ergänzen
... gibt es eine Unterklasse namens "Pummer", die genau das(!) machen.
http://www.smfr.org/robots/pummer.html
http://www.beam-wiki.org/wiki/Pummers
http://www.beam-wiki.org/wiki/BEP_Pummer
http://www.beam-wiki.org/wiki/Wilf%27s_Pummer
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Di, 28.06.11, 11:47

Besten Dank für eure promten und kreativen Anregungen; sie bestärken mich die Idee weiterzuverfolgen ...

Meine ersten Ideen gingen auch in Richtung Solar, allerdings tendiere ich zum jetzigen Zeitpunkt wieder etwas mehr zur festen Verkabelung. Besonders der Hinweis auf den Kupferlackdraht hat mir gefallen. Und als Lichtquelle dann die vorgeschlagenen LED-Schrauben. Aber das ist momentan alles eher gefühlt und noch nicht bis zum Ende durchdekliniert. Ich möchte den Effekt auf jeden Fall manuell von zentraler Stelle ein und ausschalten können.

Lieber Stoske, Vorschläge wie "Am Besten wäre wohl ein sporadisches [...] Aufleuchten und ein langsames wieder Abdunkeln." bitte unterlassen. ALTER! Das wäre ja GENIAL ... und ist, nun da es ausgesprochen wurde, ja praktisch auch gesetzt. Wie könnte man von solch einer Idee wieder ab? Aber wie erbeten, macht es nicht zu kompliziert für den märkischen Rookie ...
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ryestone
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Mi, 29.06.11, 16:51

Damit man die Glühwürmchen von allen Richtungen sehen kann, würde ich diese LEDs mit 120 ° Abstrahlwinkel nehmen:
http://www.leds.de/Standard-LEDs/LEDs-5 ... GS-K1.html
Entweder immer drei in Reihe mit gemeinsamem Vorwiderstand wie im folgenden Link beschrieben oder jede LED mit eigenem Vorwiderstand passen für 12 V.
viewtopic.php?f=34&t=5363
Allzu viel Aufwand für die Wetterfestigkeit würde ich nicht betreiben, vieleicht einfach ein wenig mit Klarlack besprühen.
O.Mueller
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Bei der Montage in einem Baum bitte auch immer bedenken : Äste schwanken, und je mehr sie schwanken um so einen größeren Weg legen Sie dabei zurück - Kabel nicht zu stramm legen dass sie reißen, und nicht so, dass sie nach ein paar Mal hin-und-her dann abbrechen.
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Sailor
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Do, 30.06.11, 07:38

O.Mueller hat geschrieben:Bei der Montage in einem Baum bitte auch immer bedenken : Äste schwanken, und je mehr sie schwanken um so einen größeren Weg legen Sie dabei zurück - Kabel nicht zu stramm legen dass sie reißen, und nicht so, dass sie nach ein paar Mal hin-und-her dann abbrechen.

Schon aus diesem Grund würde ich eine dezentrale, solargesteuerte Version vorziehen und jeweils 2 oder drei LED´s mit einer Solarzelle versorgen.
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