Beleuchtungsprojekt Übungsplatz

Hier werden Fragen zu LED-Grundlagen beantwortet...

Moderator: T.Hoffmann

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Hundefreund
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So, 31.10.10, 14:16

Hallo,
als Neuling habe ich bereits die Suchfunktion des Forum genutzt aber leider keinen passenden Treath auf meine Frage gefunden.
Ich möchte einen Hundeübunggsplatz derGröße von ca. 100m mal 40m mit einer zeitgemäßen Beleuchtung ausstatten.
Es sind 4 Leuchtenmasten vorhanden welche in ca. 70m abstand und 40m in der breite parallel montiert stehen.
Die konvetionelle Lichttechnik welche vor Jahren mont. wurde sind jeweils 1mal 1000W Halogenstrahler pro Mast.
Wie ihr euch sicher vorstellen könnt geht dieser Strombedarf ganz schön ans Geld und zudem ist die Fläche nicht annähernd ausgeleuchtet.
Vielmehr ist die Platzmitte stockdunkel, lediglich vor dem Flutlichtmasten messe ich ein "erträgliches" Arbeitslicht in einem Abstand von max. 12m, danach wird das Licht immer Dunkler und nach ca. 20m fast nicht mehr wahrnehmbar.
Meine Frage:
Gibt es eine Möglichkeit unter diesen Bedingungen diese Fläche mit LED Strahler aus zu leuchten? :?:
Ich hoffe ihr könnt mir hier weiterhelfen, Danke. :D

der Hundefreund
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Achim H
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So, 31.10.10, 17:02

Willkommen im Forum.

Mit Leds wird es (glaube ich) etwas zu teuer.

Ein 1000 Watt Halogenstab erzeugt rund 22.000 Lumen. Ungefähr 33.000 Lumen (ca. 50% mehr Licht) kannst Du bereits mit einer 250 Watt Natriumdampflampen erzeugen. Damit nicht wieder Abschattungen in diversen Bereichen entstehen, sollte ein geeigneter Reflektor verwendet werden. Natriumdampflampen sind allerdings ein anderes System (Fassung E40) mit Vorschaltgerät. Ein Umbau lohnt sich aber trotzdem.

Habe auf die Schnelle keinen Shop innerhalb Deutschland gefunden (wird es hierzulande aber auch geben).
Ein 250 Watt Flutlicht (Gehäuse + Reflektor, aber ohne Leuchtmittel) kostet um 220 Euro. Das Leuchtmittel kostet ca. 22 Euro.
Simse
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So, 31.10.10, 17:14

Hallo und Willkommen im Forum.

Möglich ist es sicherlich, aber es würde sehr teuer werden. Ein 1000-Watt Halogenstab von Osram hat 22.000 Lumen. :shock: und eine Effizienz von 22lm/W (Lumen pro Watt). Und da du ja geschrieben hast, dass es noch heller werden soll...

Die hellste LED hier im Shop (http://www.leds.de) hat 5000lm (Bridgelux LED Array BXRA-C4500) und kostet 90€ das Stück (ab 10Stk noch 80€). Wenn man jetzt von mindestens 5 Stück pro Mast *4 ausgeht ist man schon bei ca. 1.600€ nur für die Leds. Hinzu kommen dann noch die Elektronik, groooßer aktiver Kühlkörper und ein Wasserdichtes Gehäuse.
Ob es Fertiglösungen die hell genug (und bezahlbar) sind gibt ist auch zu bezweifeln. :cry:

Wenn es um den Stromverbrauch geht wären eventuell Natriumdampflampen geeignet. (25.000 Lumen bei 125Watt Stromverbrauch) Bei diesen ist allerdings das gelbliche Licht der Nachteil, ich weiß nicht ob das den Hunden etwas ausmacht.

Hier noch ein Link zu einem Artikel über Led- Flutlicht bei einem Tennisplatz: http://www.elektor.de/elektronik-news/l ... paign=news

Edit: Achim war schneller :| :wink:
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alexStyles
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So, 31.10.10, 17:21

Möglich wär ne Umrüstung definitiv.

Der Kosten-/Nutzenfaktor allerdings lässt sich in Frage stellen.

Wenn das Licht nicht wirklich übertrieben viel benutzt (gebraucht wird) (also eigtl. a la 24/7) ...wird man wohl auch ewig warten müssen von wegen Amortisierung etc.

Soviel müsste man ersteinmal saumässig Geld investieren und hat es wohlmöglich erst in 10 Jahren oder später raus.
(Ganz davon abgesehen wie weit dann der Stand der Technik ist in den Jahren)
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So, 31.10.10, 17:34

Ich frage mich gerade ob das Licht einer Natriumdampflampe Einfluss auf den Hund hat.
Hier ein Bild von Wikipedia mit der Wellenlänge einer Natriumdampflampe:
Bild
Spektrum fast nur um 590nm

Hier das Sehvermögen eines Hundes:
Bild
Zitat Wikipedia:
Der Hund hat nur zwei unterschiedliche Zapfentypen, die für Grün und Blau empfindlich sind. Dadurch wird nur ein Teil des menschlichen Farbspektrums abgedeckt: Rot ist eine Farbe, die der Hund nicht erkennt. Das Farbensehen der Hunde ist etwas in Richtung Ultraviolett verschoben und endet durch den fehlenden Rot-Rezeptor bei Gelb.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hund#Sehsinn

Würde ein Hund also bei Beleuchtung mit Natriumdampfbeleuchtung überhaupt ausreichend sehen oder "im Dunkeln tappen"? Was meint ihr?
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Achim H
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So, 31.10.10, 17:54

Gibt ja noch mehr Lampen außer Natriumdampf- und/oder Halogen. Zum Beispiel Schwefellampen. Die funktionieren aber mit Mikrowellen, das Farbspektrum ist sehr ähnlich dem Sonnenlicht (mit grün und blau) und müsste somit für den Hund erkennbar sein. Lebensdauer der Lampen um 60.000 Stunden, Effizienz ca. 95 Lumen/Watt.

Spektrum:
Bild

Wikipedia: Schwefellampe
jkunz
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So, 31.10.10, 23:37

Das aus der Wikipedia zitierte Spektung stammt von einer Natriumdampfniederdrucklampe. Die für Beleuchtungen (z.B. Straße) eingesetzen Natriumdampflampen sind aber Hochdrucklampen und haben ein wesentlich breiteres Spektum.

LEDs machen in der genannten Anwendung keinen Sinn, da viel zu teuer. In solch einen Fall setzt man Bogenlampen, speziell Halogen-Metalldampflampen ein. Ähnlich effizient wie LEDs, aber mit deutlich größerer Leistung bei bezahlbarem Preis.
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CRI 93+ / Ra 93+
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Mo, 01.11.10, 12:54

jkunz hat die einzig sinnvoll Antwort gegeben: Halogen-Metalldampflampen! Die erreichen eine Effizienz von 80 bis 90 lm/W, also ganz ähnlich wie LEDs, eher BESSER, insbesondere bei so hohen Leistungen.

Natrium-Dampflampen-Licht will man einfach nicht!
Noch dazu scheinen mir die vielen lm/W bei Natrium-Dampflampen nur "ermessen" zu sein, "gefühlt" ist eine gleich helle, anständig weiße Lichtquelle mit gleich viel Lumen viel heller! (Dabei soll in der Einheit "Lumen" angeblich die spektrale Empfindlichkeit des Auges bereits enthalten sein, aber mir scheint, man hat das auge a) bei gelb als viel empfindlicher definiert, als es in Wirklichkeit ist und b) jeder Gegenstand, der nicht zufällig gelb-orange oder weiß ist, ist unter dem gelb-orangen Licht *VIEL* dunkler, als unter weißem.
Natrium-Dampflampen sind völli8g veraltete Technik aus den 60er-Jahren und werden heutzutage ausschließlich noch wegen der recht langen Lebensdauer und ihrer Billigkeit eingesetzt. Für Straßenlaternen reicht es eben, besseres Licht wäre aber auch da längst möglich. nur muss man dann ca. doppelt so oft auswechseln...

Jede Sportplatzbeleuchtung nutzt Metalldampflampen --- und eigentlich hätte auch auf dem Hunde-Übungsplatz schon von Anfang an sowas installiert werden müssen, aber der Techniker damals hatte offenbar ohnehin keinen Plan von dem, was er tut, denn sonst wäre es nicht nur unter den Masten hell. (es sei denn es wurde explizit ein CRI von >95 gefordert, das geht auch heute bei der Helligkeit noch mit kaum was anderem als Halogenlampen, einzig die auch schon erwähnte Schwefellampe kann bei den gewünschten Helligkeiten evtl. eine Alternative sein)

Halogen-Metalldampflampen gibt es übrigens auch mit Farbtemperatur 3000 Kelvin Farbwiedergabe mit CRI/Ra >90, Farbkennummer des Leuchtmittels wäre dann 930 --- da fühlen sich sicher alle wohl, wobei 840 oder 850 für Deinen Zweck auch ausreicht und noch etwas effizienter ist.

Die Stromrechnung wird sich dank ca. 4facher Effizienz um 75% reduzieren lassen, weitere 50% dürften mit guten und korrekt ausgerichteten Reflektoren rauszuholen sein, so dass dann nur noch ca. ein Achtel bis Siebtel der ursprünglichen Stromkosten bleibt.

Wie gesagt: LEDs sind dermaßen teuer, dass das ganze ca. 2000 bis 4000 € in der Anschaffung kosten würde, taugen hier also noch nicht wirklich.
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Mo, 01.11.10, 18:47

Super und Danke für alle Antworten zu meinem Projekt :D
Ich denke auch das Halogenmetalldampfleuchten die aktuell praktikapelste / bezahlbarste Methode ist dieses Projekt zu einem positiven Ziel zu führen.
Den Aspekt mit dem Lichtspektrum und Sehspektrum Mensch/ Hund ist sicher auch nicht zu vernachlässigen, schliesslich trainieren auf dem Platz ein Mensch/ Tier Team und hier sollten alle ausreichend wahrnehmen können.
Ich Persönlich empfinde dieses fahle gelbliche Natriumdampf- Licht welches immer mehr in der Straßenbeleuchtung zum Einsatz kommt als dunkel und nicht Lichtecht. Und diese Angaben in "lumen" kann ich leider auch nicht 1 zu 1 auf eine so große Fläche "umsetzen" da diese Zahlen nichts über die Ausleuchtung der Fläche aussagt.
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Achim H
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CRI 93+ / Ra 93+ hat geschrieben:Natrium-Dampflampen sind völli8g veraltete Technik aus den 60er-Jahren und werden heutzutage ausschließlich noch wegen der recht langen Lebensdauer und ihrer Billigkeit eingesetzt. Für Straßenlaternen reicht es eben, besseres Licht wäre aber auch da längst möglich. nur muss man dann ca. doppelt so oft auswechseln...
Laut Wikipedia haben Halogen-Metalldampflampen eine Lebensdauer von 30.000 Stunden (bei Verwendung eines Vorschaltgerätes). Das ist die Hälfte von Schwefellampen (60.000 Stunden). Ob das Licht von Schwefel- oder von Halogen-Metalldampflampen besser ist, weiß ich nicht. Effizient sind beide (größer 90 Lumen/Watt).

Auf dieser Seite gibt es eine interessante Liste mit Entladungslampen, sowie dem Spektrum diverser Beleuchtungen:
http://info.dimmer.de/inf-farbwiedergabe.htm
jkunz
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Mo, 01.11.10, 20:19

Achim H hat geschrieben:Laut Wikipedia haben Halogen-Metalldampflampen eine Lebensdauer von 30.000 Stunden (bei Verwendung eines Vorschaltgerätes). Das ist die Hälfte von Schwefellampen (60.000 Stunden).
Das Problem ist die komerzielle Verfügbarkeit von Schwefellampen. Für Halogen-Metalldampflampen braucht man übrigens immer ein "Vorschaltgerät" und das ist heutzutage eigentlich auch immer elektronisch.
jkunz
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Mo, 01.11.10, 20:31

CRI 93+ / Ra 93+ hat geschrieben:Noch dazu scheinen mir die vielen lm/W bei Natrium-Dampflampen nur "ermessen" zu sein, "gefühlt" ist eine gleich helle, anständig weiße Lichtquelle mit gleich viel Lumen viel heller!
Kleine Anekdote dazu aus meiner Lehrzeit: Eine Fabrikhalle war mit den damals (20 Jahre her) üblichen Queksilberdampflampen beleuchtet. Dann kam ein schlauer Sparer auf die Idee die ganze Beleuchtung auf Natriumdampf umzustellen, weil Natriumdampflampen bei gleicher Helligkeit weniger Strom brauchen. Kam waren die Lampen ausgetauscht beschwerten sich die Arbeiter über das "dunkle Licht". An einigen Arbeitsplätzen wurden zusätzliche weiße Lampen angebracht. Weitere Beschwerden... Abteilungsleitung und Betriebsrat rannten mehr als ein mal mit dem Lux-Meter durch die Halle. Es war überall hell genug. Zumindest für das Messgerät. Die Beschwerden der Arbeiter gingen weiter und nach einigen Wochen wurden wieder die alten Queksilberdampflampen eingebaut. Alle Arbeiter waren glücklich endlich wieder anständiges Licht zu haben. Die extra neu für viel Geld angeschafften Natriumdampflampen wanderten auf den Schrott.
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Achim H
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Mo, 01.11.10, 21:06

Mir geht es ähnlich. Ich komme mit warmweißen Led-Licht nicht zurecht. Neutral bis tageslichtweiß (bis 6500 Kelvin) ist für mich ein anständiges Licht.
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Di, 02.11.10, 06:00

Genau das meine ich :wink:
Das Licht fühlt sich dunkel an obwohl es angeblich die gleiche Lichtstärke hat!
Und wie sich dieses "Lichtgefühl" auf die Hunde auswirkt kann ich auch nicht beurteilen :shock:
Kann mir jemand erklären wie ich diese 20000lumen "so übersetzen" kann das ich mir im Vorfeld ein Bild machen kann wie das auf dieser Fläche aussieht? Der Messwert wird wohl in einem Meter entfernung zur Lichtquelle gemessen, nun ist so ein Mast ca. 10m Hoch und ich stehe ja auch nicht gerade direkt darunter, vielmehr stehe ich in 15-25m entfernung und arbeite mit den Hunden auf freiem Feld!
Oder gibt es hier Erfahrungsberichte bezüglich bestellbaren und bezahlbaren Strahler [Halogenmetalldampf]?

@Achim H.
Merci für den Link :)

@jkunz
Ich habe ähnliches erlebt als wir eine Halle umrüsteten :?
Genau deswegen bin ich hier im Forum, Erfahrungsberichte austauschen und daraus lernen wie man es NICHT machen sollte!
Dabei kann man jede Menge Geld und Mühen sparen 8)
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Di, 02.11.10, 13:01

Wie hell 20.000 Lumen sind, siehst Du doch bereits an einem 1000W-Halogenstrahler. Wie sich das auf die Fläche auswirkt, liegt am Abstrahlwinkel und der Aufstell-Höhe.

Lumen ist die absolute Lichtmenge (Lichtstrom), die das leuchtmittel liefert, wenn man es auf eine Fläche bezieht, gibt man es in Lux an. (Wieviel Lux pro m^2 übrig bleiben hängt wiederum vom Abstrahlwinkel und der Entfernung=Aufstellhöhe ab...)
loefel
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Di, 02.11.10, 18:15

Also mit Leds wird es warscheinlich etwas zu teuer wir haben im Geschäft solche Prototypen gehabt und der umbau für eine strase von 170 m kostet ca 17000 euro mit leds also etwas sehr teuer
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