Umabau eines Baustrahlers auf LED

Anleitungen für "hausgemachte" LED Projekte

Moderator: T.Hoffmann

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MacGyver
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So, 02.06.13, 20:43

Hallo,

ich habe einen alten 500W Baustrahler auf LED umgebaut - dimmbar :mrgreen:
Ich hatte eine 20W Huey Jann LED und den Baustrahler rumliegen und beides kombiniert.
Nach Ausbau des Reflektors demontierte ich den Halogenstab und dessen Fassung. Die angegossenen Gewindenippel bohrte ich aus, das das Innere eben wurde. Genauso entkernte ich den Klemmkasten. In das Innere des Strahlergehäuses passt perfekt der Kühlkörper eines Slot 1 Pentium II oder III Prozessors nach Entfernen des Prozessors und des Lüfters.
Mittig wird die LED mit Wärmeleitpaste drunter verschraubt. An eine Schmalseite wird der LM2576adj verschraubt. Hochkant an eine Seite kommt eine kleine Lochrasterplatte für die Elektronik. Der Kühlkörper wird fest eingepresst und der Reflektor wird für die LED aufgebohrt.
Der Reflektor wird einfach in das Gehäuse eingelegt. Das Poti zur Helligkeitsregelung habe ich in den Klemmkasten eingeschraubt. Die Schwellspannung der LED beträgt ca. 14V. Ich hatte gerade ein 32V HP-Schaltnetzteil rumliegen. Verwendbar sind ebenso ein 24V oder ein Laptop-Schaltnetzteil die meist so um die 19V haben. In diesem Fall kann die Betriebsspannung des Eingangselkos gesenkt werden. Ebenso sollte der Vorwiderstand der Z-Diode angepasst werden.
Die LED wird bei 1Ohm mit 1,23A betrieben. Maximal sind 1,4A möglich. Bei 1,23A arbeitet die LED mit 17,22W. nach 15 Min. erreicht der Kühlkörper unmittelbar neben der LED 57°C bei 2,5 K/W der LED und geschätzten 0,5 K/W zwischen KK u. LED kommen wir auf 51,66° Differenz KK zum Chip - macht rechnerisch 109°C Chiptemperatur. OK, bei geschlossenem Glas wird die Innentemperatur des Strahlers noch leicht steigen. Lt. Datenblatt sind 135°C zulässig.
Bei voller Dauerlast wird es knapp, sollte aber gerade noch so passen. Wenn man nicht gerade volle Leistung benötigt, kann man die LED ja runterdimmen und entlastet so die LED :wink:
Beim Dimmen gibt es auf Grund Einfachheit der Schaltung einen kleinen "Schönheitsfehler". Es gibt ein paar kleine Sprünge beim Dimmen, da der ON/Off Pin des LM2576 ursprünglich nur zum Ein- und Ausschalten gedacht ist. Deshalb ist der Kondensator am Pin 6 des 555 ein bisschen kritisch. Wird er vergrößert, flackert die LED, wird er verringert wird das Dimmen noch mehr eingeschränkt, weil sich Schwingfrequenz des Schaltreglers und des Dimmers zu sehr nähren und das Dimmen nur "paketweise" funktioniert. Dafür ist die schaltung simpel und passt bequem in den Baustrahler.

Gruß Gerald


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Achim H
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So, 02.06.13, 23:38

ich habe einen alten 500W Baustrahler auf LED umgebaut - dimmbar :mrgreen:
Ich hatte eine 20W Huey Jann LED und den Baustrahler rumliegen und beides kombiniert.
Ein 500 Watt Halogenstab liefert rund 9500 Lumen, die 20 Watt Led hingegen gerademal 1400 Lumen. Und bei 17,22 Watt sogar noch weniger. Das sind nur knapp ein Siebtel des ursprünglichen Licht.

Du meintest wahrscheinlich, dass Du in das Gehäuse eines 500 Watt Halogenstrahler eine 20 Watt Led eingebaut hast. Das trifft es nämlich eher. Eine Helligkeit wie vorher hast Du damit aber auf gar keinen Fall.
In diesem Fall kann die Betriebsspannung des Eingangselkos gesenkt werden.
Warum sollte man das tun?
Ein Kondensator lädt sich immer nur auf die Spannung auf, an der er angelegt wurde.
Man kann auch einen 200 Volt Elko verwenden. Mehr als die Spannung, an die er angelegt wurde, kommen niemals heraus.

Im Übrigen:
Ein 35V Elko an einer 32V Eingangsspannung ist schon extrem eng bemessen. Insbesondere, da sich die Temperatur seiner Umgebung ändern wird. Ein 63V Elko wäre hier definitiv besser gewesen.
Bei 1,23A arbeitet die LED mit 17,22W. nach 15 Min. erreicht der Kühlkörper unmittelbar neben der LED 57°C bei 2,5 K/W der LED und geschätzten 0,5 K/W zwischen KK u. LED kommen wir auf 51,66° Differenz KK zum Chip - macht rechnerisch 109°C Chiptemperatur. OK, bei geschlossenem Glas wird die Innentemperatur des Strahlers noch leicht steigen. Lt. Datenblatt sind 135°C zulässig.
Viel Spielraum hast Du aber nicht mehr:
135°C (max) - 109°C (derzeitig) = 26°C
Und diese 26°C werden sehr wahrscheinlich mit geschlossenem Deckel erreicht, wenn nicht sogar noch mehr.
Ohne Warmluft-Austausch wird die Led nicht allzulange leben.

Lieber 500 Stunden Spaß als überhaupt keinen Spaß. :wink:
MacGyver
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Mo, 03.06.13, 10:43

Es ging mir nicht primär darum 9500 Lumen zu erreichen, sondern den Strahler energetisch, als auch von der Temperatur zu bändigen :wink:
Außerdem habe ich vor, eine Stehlampe mit der 50W Cree umzurüsten. Von daher ist dieses Projekt mehr zum Sammeln von Erfahrung einzuordnen :)
Ich brauche den Strahler nicht, um permanent den Hof zu beleuchten, sondern eher temporär zum renovieren, campen etc.
Die Elkos hatte ich nun mal im Hunderterpack in der Bastelkiste. Sind aber 105° Typen, die sollten halten. Weil die Dinger nun mal so zahlreich da sind, habe ich auch hinter dem Regler so einen "dicken" Elko.
Die Huey Jann LED ist aus heutiger Sicht gewiss nicht meine erste Wahl. Aber ich hatte mir vor 2 oder 3 Jahren den billigsten Emitter in Kaltweiß besorgt, weil ich mal gucken wollte, wieviel Licht da rauskommt und mit welchem Eigenbauschaltungskonzept ich die Dinger versorgen kann.

Gruß Gerald
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