Arbeitsleuchte Umbau

Unterbodenbeleuchtung, Pimp my room, usw.

Moderator: T.Hoffmann

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marti1234
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Fr, 16.07.10, 12:32

Da ich noch einen Haufen Leds rumliegen hatte,
(5mm High Power, 13.000mcd, 3.3V, 20mA)
und bei meiner Arbeitsleuchte das Glühobst durchgebrannt ist,
habe ich sie zu einer Led-Leuchte umgebaut.


Als erstes braucht man einen Haufen LED´s

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Danach ging es ans zerlegen der Leuchte in seine Einzelteile,
Reflektor und der Lampeneinsatz sowie die Batterien mussten weg.

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Danach habe ich von einem Rundalu d=50 eine Scheibe plangedreht und mit 5mm Dicke abgestochen,
die mir als Aufnahme der LED´s dient. Auf dem PC habe ich mit Megacad ein Raster für die Led-Verteilung
entworfen, 1:1 ausgedruckt, ausgeschnitten, mit Superkleber auf dem Rundalu fixiert und die 55 Led-Mittelpunkte
angekörnert. Das musste genau gemacht werden, da ich zwischen den Ledmittelpunkten 6mm Platz gelassen habe, der Ledkragen
aber 5,9mm Durchmesser hat.

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So sieht das ganze aus wenn es fertig gebort wurde. Bohrer war ein 4,9mm Bohrer, da die Led selbst einen Durchmesser von 5mm hat,
und die Leds halten sollten, auch wenn sie nicht angeklebt werden.

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Danach ging es ans Verlöten der einzelnen Led´s. Dazu hab ich mir das Bohr-Raster nochmal ausgedruckt, um die Verkettung der Led´s
durchzudenken, ohne alles 50 mal umzulöten. Mit den später eingesetzten Batterien ging es sich aus, das ich immer 5-er Ketten
zusammenlöte, das ganze 11 Mal. Die Plus und Minusenden habe ich jeweils auch zusammengelötet, am Pluspol noch den entsprechenden
Vorwiderstand, und 2 kurze Kabel drangemacht.

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Zuerst hatte ich vor, die Leds vorne frei rausstehen zu lassen, da ich aber befürchtet hatte, das das ganze zu schnell verschmutzen könnte,
habe ich auf einem Stück Plexi eine Kreisform aufgezeichnet, grob mit ner Flex ausgeschnitten, und ab Bandschleifer in die Runde Form gebracht.
Anschliesend mit O-Ring in das vordere Teil der Lampe eingeklebt.

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Da in der Lampe ursprünglich 2 Monozellen verbaut waren, mit denen ich die erforderliche Spannung nicht hinbekommen hätte, habe ich auf
6 Stück Lithiumion Zellen umgesattelt. Dazu musste ich mir einen neuen Batteriehalter bauen.

Dazu habe ich aus Rund-POM (Harter Kunststoff) 2 Hülsen mit 17,5x16x110mm gedreht, in denen jeweils 3 Batterien untergebracht werden.

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In die Enden habe ich jeweils ein M16-Gewinde geschnitten, wo dann die auf die richtige Länge gekürzten Wurmschrauben
(Zylinderschraube mit Innensechskant) als Verschluss und gleichzeitig Stromabnehmer reinkommen.
Am eher unteren Ende des "Batteriepacks" habe ich noch jeweils ein kleines Loch gemacht, abisolierten Litzendraht durchgesteckt,
durch die Unteren Löcher rausgefädelt und mit den Schrauben den Draht an der Wand des Kunststoffrohrs fixiert.
Dadurch habe ich dann alle 6 Batterien in Reihe verbunden.

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Pro Hülse habe ich noch am Minuspol eine Feder eingesetzt, damit ich keine Kontaktschwierigkeiten bekomme falls eine Schraube sich lockert.
Dann noch mit "+" und "-" makiert, das es später keine Verwechslung gibt, und fertig ist das Batteriepack.

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Als nächstes brauchte ich im Gehäuse eine Aufnahme für das zuvor gebaute Batteriepack, da ich es nicht mit Kabeln verbinden wollte,
sodass man es schnell aus- und einbauen kann. Dazu kam nochmal das Rund-POM auf die Drehbank, die Scheibe ist 10mm Dick.

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In diese Scheibe kamen 2x M4 Gewinde rein, in diese wurden dann M4-Schlitzschrauben gedreht, die die Stromabnehmer-Federn mit Beilagscheibe
in der Richtigen Position hält. Wenn man jetzt das Batteriepack draufschiebt, verschwinden die Schraubenköpfe im Innensechskant
der Wurmschraube des Batteriepacks, sodass die Federn gespannt sind und sich fest dagegendrücken. So ist der Kontakt in jedem Fall sichergestellt.

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Das ganze wurde dann in die Lampe eingebaut, oben kann man noch zwei auf die richtige länge geschliffenen Passfedern erkennen, die als
Gegendruck für den Stromabnehmer dienen. Ausserdem sieht man die 2 Kabeln vom Ein-Aus Schalter.

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Danach wurde noch auf den 2 Gewindestangen die richtigen Kabeln angelötet, und der Led-Cluster aufgebracht. Fertig sieht die Lampe so aus:

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Hier sieht man die Leuchtkraft zuerst vor dem Umbau mit Glühobst

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und nach dem Umbau:

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Zur besseren Verdeutlichung habe ich mal das Licht in meiner Werkstatt ausgemacht und NUR mit der LED-Lampe reingeleuchtet:

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und noch von vorne in die Lampe gesehen:

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Also ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden! :-)
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schlosshund
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Fr, 16.07.10, 12:41

Toller Umbau, super und ausführlich erklärt, mit den Bildern dazu ein echter Anreiz zum einfachen selbermachen... Sternchen sollen fließen :-)
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R.Preidt
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Fr, 16.07.10, 12:55

Super Sache! Wie lange hast du dafür gebraucht? Sieht schon ziemlich aufwendig aus.

Sterne kann ich leider noch keine vergeben *schäm* :oops:
marti1234
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Fr, 16.07.10, 13:09

Dankeschön :-)

Arbeitszeit würd ich mal knappe 6 Stunden rechnen, auf 2 Tage verteilt^^ Aber da ist die ganze Planungszeit, Zeichnen auf dem PC und ne Kaffeepause mit eingerechnet :)
Zu den Kosten kann ich eher nix sagen, paar Euro fürs Alu und POM, Plexi, Schrauben und Federn, naja hatt ich eh alles rumliegen :)
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ryestone
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Fr, 16.07.10, 13:14

Für die ausführliche Anleitung Sterne von mir.
johnson
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Fr, 16.07.10, 13:15

R.Preidt hat geschrieben:Super Sache! Wie lange hast du dafür gebraucht? Sieht schon ziemlich aufwendig aus.

Sterne kann ich leider noch keine vergeben *schäm* :oops:
Ich geb welche mit für dich ab. :wink:
Super arbeit, gefällt mir, auch schön beschrieben. :D
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Sa, 17.07.10, 11:29

Nett, aber einfacher und heller hättest Du es mit einer einzigen Cree-XPG + Linse gehabt.
Das Umgebungslicht zum Helligkeitsvergleich auszumachen ist IMHO nicht sinnvoll, bzw. nur dann wenn man die Kamera manuell Einstellt. Sonst reagiert die Automatik auf die Unterschiedlichen Lichtverhältnisse und Wellenlängen nämlich ander. Für mich sieht es so aus, als wären die LEDs dunkler als die alte Glühlampe --- vielleicht ist das in diesem Fall ja wirklich so, aber i.d.R. hat man nach einem Umbau auf LEDs mehr Helligkeit...
Borax
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Sa, 17.07.10, 13:56

Sehr schön gemacht!
Zwei Punkte hätte ich aber auch anzumerken...
Den ersten hat CRI 93+ / Ra 93+ schon angesprochen (...mit einer einzigen Cree-XPG...)
Zweitens:
...von einem Rundalu d=50 eine Scheibe plangedreht und mit 5mm Dicke abgestochen...
Ich vermute, dass fast keiner der hier angemeldeten Hobby-Bastler so eine Machinenbau Ausrüstung hat...
Bei so was erblasse ich vor Neid :(
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Beatbuzzer
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Sa, 17.07.10, 14:13

Tjaja so eine kleine Modellbau-Drehbank im Keller, das wär schon was...
Oder aber einen toleranten Vorgesetzten und den richtigen Beruf :mrgreen:

Aber von der mechanischen Seite her ist es gut geworden, auch das Alu als Aufnahme. So wird wenigstens zu Anfang ein Hitzestau verhindert, weil sich das Alu halt erst mal mit aufwärmt.
Die elektronische / optische Seite hat CRI 93+ / Ra 93+ ja schon angemerkt.

Kurz nochmal eine Rechnung dazu:
Wenn deine LEDs 13.000mcd bei 20° haben, dann sind das laut Shop-Rechner 1,25lm. Davon hast du 55 Stück verbaut, macht also knappe 70lm.
Bei der Cree XP-G R5 kann man bei 350mA schon mit 130lm rechnen, und da reicht die Aluscheibe locker zur Kühlung, und die Effizienz ist ein gutes Stück höher.
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Sa, 17.07.10, 23:37

Beatbuzzer hat geschrieben:Kurz nochmal eine Rechnung dazu:
Wenn deine LEDs 13.000mcd bei 20° haben, dann sind das laut Shop-Rechner 1,25lm. Davon hast du 55 Stück verbaut, macht also knappe 70lm.
Bei der Cree XP-G R5 kann man bei 350mA schon mit 130lm rechnen, und da reicht die Aluscheibe locker zur Kühlung, und die Effizienz ist ein gutes Stück höher.
Tausch die XP-G R5 gegen 6 Nichia Raijin und Du hast 150 Lumen mit nur 300mA. 50mm reichen dafür dicke aus. Die kriegt man selbst auf 40mm noch gut verteilt.
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So, 18.07.10, 08:16

Achim H hat geschrieben: Tausch die XP-G R5 gegen 6 Nichia Raijin und Du hast 150 Lumen mit nur 300mA. 50mm reichen dafür dicke aus. Die kriegt man selbst auf 40mm noch gut verteilt.
Aber dann ist der Abstrahlwinkel evtl. ein Problem. Ist die Frage, ob eine Taschen/Arbeitsleuchte mit 100° gefällt. Jetzt sind es 20° und mit einer XP-G wäre eine Linse kein Problem, aber mit 6 Superflux muss man sich entweder was basteln, oder aber damit leben.
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John.S
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So, 18.07.10, 10:17

Na ob die Superflux genauso gut gekühlt werden können wie eine XP-G und ob dann die Effizienz immer noch besser ist, ist zweifelhaft.
Ich würde die XP-G nehmen.
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Beatbuzzer
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So, 18.07.10, 10:44

Die Superflux werden dank ihrer sehr guten Effizienz fast nicht warm. Habe davon einige im Auto verbaut, u.a. auch 4 Stück auf einem Haufen.
Also so warm, dass es merklich an der Lebensdauer zerren wird, werden sie nicht. Aber die Effizienz könnte schon etwas sinken. Zumal im Auto ja eh schon mal gerne 50°C sind, ohne das was an ist :) .

Aber was solls, nun ist die Lampe fertig und er baut bestimmt nicht nochmal um :wink:
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So, 18.07.10, 12:39

Die Cree XP-G erreicht bei einer so dramatischen Unterbestromung wie 300..350 mA auch annähernd die Effizienz der Rajin Superflux! *UND* die Superflux erreicht die hier im Shop angegebenen 160 lm/W AUCH nur bei Unterbestromung. 130..150 lm/W packt die XP-G im Bereich 100 bis 400 mA auch.

Noch dazu kann sie viel höhere Temperaturen ab und bei 300 mA müssten eigentlich auch um 100°C zulässig sein (ggf. nochmal ins Datenblatt gucken).

Die Cree XP-G darf bis 1500 mA betrieben werden, "lacht" über 300 mA also nur.

Bei fast allen LEDs liegt das Effizientmaximum bei ca. 10..20% (max. 5..25%) des maximal zulässigen Strom. Drunter und drüber sinkt die Effizienz.

Die Cree XLamp® XM wird bei 350 mA 160 lm/W erreichen (maximal 2A sind erlaubt, dann bleiben noch 110 lm/W) und die kommerzielle Markteinführung ist für Herbst 2010 geplant, also ich denke mal noch 3..4 Monate, dann sehen wir sie im Lumitronix-Shop :-)
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