Designerlampen mit LEDs - halten die ewig?

Haben Sie produktspezifische Fragen ?

Moderator: T.Hoffmann

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led-lux
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Mi, 12.03.14, 20:14

Hallo zusammen,

ich beschäftige mich zur Zeit intensiv mit LEDs, muss aber dazu sagen, dass ich noch völlig am Anfang mit meinen Recherchen stehe und leider immer wieder über Schwierigkeiten stolpere. Deswegen bin ich sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben :)

So, nun zu meiner Frage, es gibt ja da diese Leuchten von großen Herstellern, wie Artemide, Foscarini, Kundalini etc. Ich frage mich immer wieder, warum die LEDs da drin so teuer sind. Klar, die brauchen weniger Strom, aber halten die auch wirklich länger? Ich habe irgendwo was von 2.500 Stunden Lebensdauer gelesen und dann wieder von 50.000. Also ich bin etwas ratlos. Kann man davon ausgehen, dass die ewig halten.

Falls jemand nicht genau weiß, was ich meine: Es geht mir um Leuchten wie die Kundalini Peacock, die es glaub ich seit letztem Jahr auch als LED Variante gibt.
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Romiman
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Mi, 12.03.14, 21:05

led-lux hat geschrieben:... davon ausgehen, dass die ewig halten...
Leider Nein. Die realistische Lebensdauer hängt von vielen Faktoren ab, egal ob Qualität der LEDs, thermische Betriebsbedingungen oder die Vorschaltelektronik, wenn nur eine Komponente davon nicht so ist, wie man es bei den üblichen Preisen erwartet, sind die (für LEDs erbärmlichen) 2500h durchaus realistisch.

(Ich hab seit vielen Jahren so einige Eigenbauten in sehr regelmäßigem Betrieb, die 1A laufen.)
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stoske
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Do, 13.03.14, 08:51

> Ich frage mich immer wieder, warum die LEDs da drin so teuer sind.

Wie kommst du auf die Idee, dass die LED darin teuer sind?
Bei der Kundalini Peacock werden 12 x 4.5 W LED Leuchtmittel
verwendet, die im Laden für rund 8 Euro zu haben sind. Im Einkauf
werden die kaum mehr als 3 kosten, also beträgt der Anteil der
LED-Leuchtmittel kaum mehr als 40 Euro, was bei rund 3800(!)
Euro für die Lampe etwa 1% ist. Da nicht mal erwähnt wird, welche
LED zum Einsatz kommen, ist es sogar möglich, dass es sich dabei
um billige Chinaware handelt. Egal wie teuer die Lampe ist.

Gute Leuchtmittel von Markenherstellern erreichen durchaus die
angegebene Lebensdauer. Bei solchen High-Price-Designerlampen
aber geht der preisliche Anteil der LED-Leuchtmittel gegen Null.
bright
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Do, 13.03.14, 10:54

Richtig, das hat mit dem Leuchtmittel LED nichts zu tun. Es liegt einfach am Luxus. Ist ja ne "designer-"lampe, über geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten...

Man bekommt auch zu einem angemesseneren preis LedLampen.

Bei ner Rolexuhr o.ä. stört sich doch auch niemand am Preis. das kann man sich leisten oder auch nicht.

Gruß, bright
Borax
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Do, 13.03.14, 11:32

Nichtsdestotrotz würde ich bei so einem Preis auch erwarten, dass der Hersteller seine Hausaufgaben (gutes Kühlkonzept, hochwertige LEDs, sinnvolle Stromversorgung) gemacht hat. Gerade weil das relativ zum 'Design-Preis' eine untergeordnete Rolle spielt. Das es möglich ist, hier eine lange Lebensdauer (mind. 30.000h) zu erreichen, wissen wir. Falls der Hersteller hier 'geschlampt' hat, würde ich das in diesem Fall durchaus als mangelhaft bezeichnen. Bei einer Rolexuhr o.ä. erwartet man ja auch, dass die bzgl. Lebensdauer am oberen Ende der Skala liegt und nicht so schnell kaputt geht wie eine Billig-Uhr vom Wühltisch...
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stoske
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Do, 13.03.14, 15:01

Es fällt mir schwer zu ermessen, was ich selbst von einer Lampe für 4000 Ohren
erwarten würde. Da müsste schon einer kommen und mich beraten, die Lampe
perfekt auf meine Anforderungen hin entwickeln, sie meinen Wünschen entsprechend
gestalten und auch sonst alles bieten, was die Technik hergibt. Effizienz mindestens
130 Lm/W genauso verbrieft wie die 20 Jahre Garantie. Dazu spannungsgesteuertes
Dimmen, wählbare Farbtemperatur und hoher CRI...

Nee, selbst dann nicht :)
bright
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Do, 13.03.14, 15:55

Borax hat geschrieben:Nichtsdestotrotz würde ich bei so einem Preis auch erwarten, dass der Hersteller seine Hausaufgaben (gutes Kühlkonzept, hochwertige LEDs, sinnvolle Stromversorgung) gemacht hat. Gerade weil das relativ zum 'Design-Preis' eine untergeordnete Rolle spielt. Das es möglich ist, hier eine lange Lebensdauer (mind. 30.000h) zu erreichen, wissen wir. Falls der Hersteller hier 'geschlampt' hat, würde ich das in diesem Fall durchaus als mangelhaft bezeichnen. Bei einer Rolexuhr o.ä. erwartet man ja auch, dass die bzgl. Lebensdauer am oberen Ende der Skala liegt und nicht so schnell kaputt geht wie eine Billig-Uhr vom Wühltisch...
Da hast du recht, aber nen telefon mit nem apfel drauf fällt auch einmal vom tisch und ist dann schrott, kostet auch 100eus... ganz ehrlich, wer sich ne lampe für so ne kohle kauft ist meist nicht an effizienz usw interessiert, dem ist auch der strompreis egal. aber dass der hersteller sich wirklich um qualitativ hochwertige bauelemente kümmert, weiss ich auch nicht, aber nichts desto trotz ist der preis echt putzig. für das geld lass ich mir ne lampe einzelanfertigen oder bau sie selbst. nebenbei erwähnt, ein (EIN!!!) audi vollledscheinwerfer kostet auch "nur 2800 eus" OHNE EINBAU. wer sichs leisten kann macht das, wer nicht lässt es bleiben... ich mag solche preisgefilde nicht! die teile müsste man dauerbrennen lassen um an die anschaffungskosten ranzukommen mit der stromrsparnis, aber man kann ja leicht ausrechnen wie lange dann die lampe brennt, na dann viel spaß...

luxus ist luxus und so bleibt es auch, es ist nicht sinnvoll, es ist luxus.
Strumboe
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Do, 13.03.14, 16:33

Hallo zusammen.

Also, das hier beschriebene ist mitzweierlei Maß zu sehen. Die LEDs - wenn diese von Markenherstellern kommen - sind nicht das Problem. Hier kommen dann die besagten 50.000 Stunden zusammen. Wobei hier bei den meisten Herstellen dann von 50% der ursprüngliche Leuchtkraft ausgegangen wird.
Interessant wird das Ganze wenn die Elektronik in Form der KSQ mit ins Spiel kommt. Und hier ist das Potenzial der Lebenserwartung zu suchen. Es sind die eingesetzten Kondensatoren, die hier zwischen Leben und Tot entscheiden. In diesen Bauteilen geht förmlich die "Lutzie" ab! Hier werden die Leistungen hin-und-her geschoben. Diese Bauteile sind hochblastet. Nicht ohne Grund nennen hier die Hersteller der Steuer-Chips welche Art das Dielektrikum zu sein hat, bei welcher Temperatur und sonstiges. Man kann sogar mit einfachen Wärmebildkameras diese Arbeit sehen. Sind Elkos mit von der Partie sieht es sogar noch heftiger aus. Low-ESR, 105°C sind hier nur als grober Hinweis. Ich habe mit dem TS19377 Platinen entworfen. Und hier kommen diese Elkos zum Einsatz. Wenn ein Bauteil warm wird auf der Platine, ist es der Elko.
Daher gehe ich davon aus, dass als erste die Elektronik in das elektronische Nrivana geht und das deutlich "VOR" den 50.000 Betriebsstunden und dann als Nebenprodukt die LEDs mitnimmt.

Gruß
Strumboe
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Sa, 15.03.14, 10:54

Viele der großen Hersteller aus Italien, den Niederlanden, Schweden und Finnland (in Deutschland gibt es leider keine prominenten Hersteller mehr, abgesehen von Designer-Herstellern wie Tobias Grau oder Ingo Maurer) verwenden oft CITIZEN LEDs, deren Qualität unübertroffen hoch ist, bei großer Auswahl lm/°K/mA, und für die es sehr viele fertig dimensionierte Bauteile (passive Kühlkörper z. B. Fischer, aktive Kühlung z. B. Nuventix, Reflektoren z. B. Ledil) im Handel gibt, die, wie die LEDs selbst, überraschend preiswert sind. Zu den Preisen für Endverbraucher sei gesagt, daß der Handel circa 400% Marge aufschlagen kann, wenn es möglich ist, das Produkt im Hochpreissegment zu positionieren. Du kannst meistens recht einfach zurückrechnen, was eine sogenannte Designerleuchte in der Produktion tatsächlich gekostet hat. Du wirst baß erstaunt sein...
Roemer
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Mo, 17.03.14, 11:50

yntt8ccc hat geschrieben: daß der Handel circa 400% Marge aufschlagen kann, wenn es möglich ist, das Produkt im Hochpreissegment zu positionieren. ...
Streiche eine Null und Du näherst Dich der Realität...

Und merke: je hochpreisiger ein Produkt je geringer ist die prozentuale "Marge" des Händlers.
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stoske
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Mo, 17.03.14, 11:58

> Streiche eine Null und Du näherst Dich der Realität...

Du glaubst ernsthaft, die Herstellung dieser Lampe würde ca. 2800 Euro erfordern?
Die kostet mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mal Hundert,
komplett mit Leuchtmitteln vielleicht 150. Der Aufschlag wird eher im Rahmen
von 2500% liegen.
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Mo, 17.03.14, 15:24

Materialkosten sind dabei Peanuts, teuer macht das "Design" im Namen. :twisted:

Habe letztens in Möbelhäusern auch flanierenderweise ein paar schicke LED-Lampen unter die Lupe genommen. Sind zwar inzwischen wirklich langsam brauchbar und hübsch anzusehen, allerdings sind die Preise absolut unverschämt. Ein bisschen verchromtes Alu, etwas Plexiglas und ein paar LEDs-Arrays dann für über 500,-€ zu verkaufen grenzt wirklich an Abzocke.

Nebenbei ist bei Möbelhäusern allgemein der Aufschlag auch nicht mehr feierlich. Habe teilweise neue Möbel um -40% verhandelt bekommen und da haben die garantiert immer noch was verdient. D.h. mindestens 200% sind durchaus realistisch. Im übrigen gilt in der Gastronomie auch ungefähr Wareneinsatz mal 3 bis 4 = Preis auf der Karte. Ob das nun berechtigt ist oder nicht ist dabei wieder ein ganz anderes Thema... ;)
Roemer
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Di, 18.03.14, 13:35

stoske hat geschrieben:> Streiche eine Null und Du näherst Dich der Realität...

Du glaubst ernsthaft, die Herstellung dieser Lampe würde ca. 2800 Euro erfordern?
Die kostet mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mal Hundert,
komplett mit Leuchtmitteln vielleicht 150. Der Aufschlag wird eher im Rahmen
von 2500% liegen.
Wer lesen kann .....

Es wurde von der "Marge für Händler" gesprochen. Nu kommst Du mit den reinen Herstellungskosten um die Ecke.
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stoske
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Di, 18.03.14, 13:52

Sorry, ich betrachtete das aus Kundensicht. Zwischen Händler und Hersteller habe
ich nicht unterschieden, schon weil diese Unterscheidung weder für die Lampe,
noch für die Frage noch für den TE von Belang ist. Und OT ist es eh' schon :)

Für den TE ist das Thema wahrscheinlich auch schon gegessen.
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