LumiFlex Professional 700 dimmbar verkabeln

Schaltungen, Widerstände, Spannung, Strom, ...

Moderator: T.Hoffmann

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TimTon
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Fr, 13.03.20, 08:11

Hallo zusammen,

ich bin neu hier, allerdings in den Grundlagen der Elektrotechnik kein Anfänger, auch LEDs verarbeite ich (konfektioniert) fast täglich in Möbeln.

Nun möchte ich die besonders hochwertigen LumiFlex Professional 700 Leds gerne hinter ein Meanwell HLG 150Watt Netzteil anschließen.
https://www.leds.de/meanwell-hlg-150h- ... 95189.html

Das Netzteil hat in der 24B-Serie einen direkten Dimmer- Eingang. Hier kann sowohl ein digitales Signal, ein Poti oder ein PWM Dimmer angeschlossen werden.

Der Aufbau erschließt sich mir allerdings noch nicht wirklich. Das Netzteil wird mit einem separaten Schalter stromlos geschaltet. Daneben soll der Dimmer direkt zugänglich auf der Möbelfront sitzen.

Den Lumitronix PWM Dimmer https://www.leds.de/led-dimmer-pwm-50975-01.html hatte ich bisher nur in Reihe angeschlossen, könnte der auch am Dim-Anschluss des HLG Netzteils funktionieren?

Alternativ wäre da der 100KOhm Poti https://www.leds.de/potentiometer-17mm ... 95181.html hier erschließt sich mir nur das Anschlussbild nicht (passend zum Netzteil) Bild

Ich danke für entsprechende Tipps
Buddhamilch
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Fr, 13.03.20, 09:40

Den Schalter im Poti kannst Du vergessern. Dieser kann nur max. 1A schalten.
Übrig bleiben DIM- und DiM+, die am DIM-Anschluss des Netzgerätes angeschlossen werden (Richtung ist egal).

Die Dimmung des Netzgerätes funktioniert nur bei Konstantstrom.
Für die Lumiflex Professional 700 wird aber eine Konstantspannung (24V) benötigt.
TimTon
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Fr, 13.03.20, 12:17

Danke für die zeitnahe Rückmeldung!

Geschaltet wird das Netzteil wie schon genannt separat - den Gedanken habe ich recht Schnell aufgegeben :wink:

Ok - dass der Dim-Eingang am Netzteil nur den Strom und nicht die Spannung dimmt war mir neu. Schade da muss also eine andere Lösung her.
Ich hätte eben gern die Leistung des Netzteils gedimmt und nicht nur den Ausgang, da der Verbauch dann ja trotzdem der selbe ist korrekt?

Beste Grüße,

TimTom
Buddhamilch
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Fr, 13.03.20, 12:35

Ich hätte eben gern die Leistung des Netzteils gedimmt und nicht nur den Ausgang, da der Verbauch dann ja trotzdem der selbe ist korrekt?

Das Netzgerät verbraucht immer nur soviel, wie als Last angeschlossen wurde. Etwas höher ist der Verbrauch schon, weil die Elektronik im Netzgerät auch etwas Strom verbraucht (gute Netzgeräte haben eine No-Load-Power-Consumption (Stromverbrauch ohne Last) von max. 0,5 Watt).

Bei PWM wird die angeschlossene Last (der Ledstreifen) viele hundert mal pro Sekunde ein- und wieder ausgeschaltet. Die Helligkeit wird über das Puls-Pausen-Verhältnis (Pulsweitenmodulation) gesteuert.
Je länger die Pause im Verhältnis zum Impuls, desto dunkler wird das Licht wahrgenommen. Der Verbrauch sinkt.
Im umgekehrten Sinn: je länger der Impuls im Verhältnis zur Pause, desto heller wird das Licht wahrgenommen. Der Verbrauch steigt, ist aber maximal nur so hoch wie die angehängte Last ohne Dimmung, zuzüglich Eigenverbrauch des Netzgerätes (max. 0,5 Watt).

Du könntest Dir (nur als Beispiel) ein Netzgerät mit 3000 Watt Leistung kaufen und dort nur eine Last mit 20 Watt anklemmen. Der Verbrauch wird dann max. 20,5 Watt betragen.

Das HLG-150H-24B möchte ich nicht unbedingt empfehlen. Dieses Gerät ist sehr klobig und auch nicht gerade günstig.
Falls die angehängte Last weniger als 100 Watt beträgt, braucht auch nur ein Netzgerät mit max. 100 Watt eingekauft werden.
Nur als Beispiel: Meanwell LPV-100-24 (24V, max. 100,8 Watt) --> kostet knapp 20 EUR.

Der PWM-Dimmer wird zwischen Netzgerät und dem Ledstreifen eingebaut.
Zuletzt geändert von Buddhamilch am Fr, 13.03.20, 12:55, insgesamt 1-mal geändert.
TimTon
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Fr, 13.03.20, 12:48

Alles klar verstanden!

Wenn ich jetzt allerdings konkret meine 3,20m Leds an das Netzteil hänge sind das in etwa 62Watt ungedimmt. Gedimmt sinkt der Verbaucht?

Welchen Dimmer ich nutze ist mir (bis auf die Einbaumöglichtkeit) egal.

Kann ich dass denn mit dem Netzteil dann überhaupt realisieren?
Das Netzteil ist unter Konstantspannungsquellen gelistet, ich versehe noch nicht ganz wo du entnimmst dass beim Dimmenr die Spannung verändert und nicht der Strom?
Ich Lese von „constant current level adjustable“
Buddhamilch
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Fr, 13.03.20, 13:08

Das Netzteil ist unter Konstantspannungsquellen gelistet, ich versehe noch nicht ganz wo du entnimmst dass beim Dimmenr die Spannung verändert und nicht der Strom?

Der Dimmer verändert nicht die Spannung und auch nicht den Strom. Dieser taktet die angehängte Last.

Beim Netzgerät wird nicht die Spannung verändert, sondern der Strom.
Diese Information kann man dem Datenblatt entnehmen.

Dort steht zum HLG-150H-24x (x = siehe Fußnote für die B-Variante):
"B: IP67 rated. Constant current level adjustable through output cable with 1~10Vdc or 10V PWM signal or resistance"

Constant current heißt ins deutsche übersetzt: Konstantstrom.
TimTon
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Fr, 13.03.20, 14:34

Buddhamilch hat geschrieben: Fr, 13.03.20, 09:40 Die Dimmung des Netzgerätes funktioniert nur bei Konstantstrom.
Für die Lumiflex Professional 700 wird aber eine Konstantspannung (24V) benötigt.

Sorry ich blick jetzt kaum mehr durch!

Die Netzteile werden zu den Lumiflex Leisten angeboten & die Dimfunktion beworben, die kann ich aber nicht nutzen!?
Hast du eine alternative Lösung?
Zuletzt geändert von TimTon am Fr, 13.03.20, 14:37, insgesamt 1-mal geändert.
TimTon
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Fr, 13.03.20, 14:37

Sorry ich blick jetzt kaum mehr durch!

Die Netzteile werden zu den Lumiflex Leisten angeboten & die Dimfunktion beworben, die kann ich aber nicht nutzen!?
Hast du eine alternative Lösung?
Buddhamilch
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Fr, 13.03.20, 17:04

Die Netzteile werden zu den Lumiflex Leisten angeboten & die Dimfunktion beworben, die kann ich aber nicht nutzen!?

Möglicherweise ist das HLG-150H-24B das einzige dimmbare Netzgerät, welches im Shop von Lumitronix angeboten wird.
Funktionieren würde das HLG schon, aber damit hättest Du einen begrenzten Drehbereich am Poti. Mal abgesehen davon, dass das HLG etwas überdimensioniert ist. Bei einer Last von nur ungefähr 62 Watt wäre der Drehbereich schon massiv eingeschränkt.

Der Drehbereich eines Poti ist zumeist 270° groß.
Davon würden nur ca. 112° zum Ändern der Helligkeit übrig bleiben. Die anderen 158° passiert gar nichts.
Hast du eine alternative Lösung?
Link zu Reichelt: Meanwell PWM-90-24 (24V, max. 90W, dimmbar per Poti, 1-10V Steuerspannung oder 10V PWM).
Erforderliches Poti: 100k linear mit Lötösen.

Der Aufbau dieses Netzgerätes ist ähnlich wie beim HLG-150H-24B. Der Unterschied ist, dass das Netzgerät von Reichelt eine konstante Spannung von 24V abgibt (keinen Konstantstrom). Bei Anschluss eines Poti liefert dieses eine PWM-modulierte Spannung (300Hz).

Wenn das Poti auf einem Tisch steht (Lötkontakte zeigen zum Körper, die Potiachse zeigt zur Decke) werden das blaue + weiße Kabel vom Netzgerät an die linke + mittlere Lötöse angelötet. Sollte die Drehrichtung falsch sein, beide Kabel vertauschen. --> ich habe es gerne, dass nach links gedreht die Helligkeit abnimmt (wie beim Radio, nach links gedreht wird es leise).

Du kannst auch 2 gleichfarbige Kabel ans Poti anlöten und diese in einer 2er Lüsterklemme enden lassen. Dort das weiße + blaue Kabel vom Netzgerät anschließen. Sollte die Drehrichtung falsch sein, brauchst Du nur die Kabel in der Lüsterklemme tauschen.
TimTon
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Fr, 13.03.20, 20:47

danke dir vielmals für deine ausführlichen Antwort!

mir war klar dass das Netzteil überdimensioniert ist, ich wollte lediglich die Baureihe verlinken können. Es gibt es auch als 80 bzw. 100 Watt Variante. Gehen wir davon aus, dass ein Poti zum Dimmen angeschlossen wird, wäre hier dann der Drehbereich deutlich größer.

ich habe soeben mal auf der Seite von Meanwell das Datenblatt des HLG-80H-24A/B angesehen: es ist scheinbar ein Netzteil dass beides beherrscht, wovon dann der jeweilige Modus abhängt erkenne ich nicht.

Bild

insofern ein Poti verwendet wird, scheint also der Ausgangsstrom verändert zu werden - das sollte dann also funktionieren!?
ustoni
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Fr, 13.03.20, 21:10

... wovon dann der jeweilige Modus abhängt erkenne ich nicht.
Solange der Strom durch den Verbraucher (die LEDs) kleiner als der am Dimmeingang eingestellte Strom ist, arbeitet das Netzteil im Konstantspannungsmodus und liefert am Ausgang eine Spannung von 24 V.

Sobald der eingestellte Strom kleiner wird, wird die Ausgangsspannung heruntergeregelt bis der Strom durch den Verbraucher dem eingestellten Strom entspricht. Das Netzteil arbeitet nun im Konstantstrommodus.

Bei einem Verbraucher mit 64 W ergibt sich ein nutzbarer Einstellbereich von 64 W / 80 W = 0,8 = 80% des Potidrehwinkels.

Vorteil der Dimmung durch den Strom: die Helligkeitsregelung arbeitet flimmerfrei.

Die PWM-Frequenz von 300 Hz des PWM-Dimmers ist zwar normalerweise nicht sichtbar, bei Bewegungen können aber Stroboskopeffekte auftreten.
TimTon
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Fr, 13.03.20, 21:14

Danke ebenfalls für diese ausführliche und hilfreiche Antwort!

Na also - dann habe ich es ja quasi =)

Werd jetzt mal so ein Netzteil besorgen und sehen wie zufriedenstellend diese Lösung am Ende ist.

Gern berichte ich dann, der Einbau muss allerdings noch bis in den Sommer warten.
ustoni
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Fr, 13.03.20, 21:58

Du kannst den Regelbereich des Potis auf nahezu 100% vergrößern, indem Du parallel zum Poti (bzw. den Dimm-Anschlüssen) einen zusätzlichen Festwiderstand anschließt.
Idealerweise sollte die Parallelschaltung einen Wert von 80 kOhm ergeben. Dazu müsste ein 400 kOhm-Widerstand parallel geschaltet werden.

Passende Normwerte wären 430 kOhm und 470 kOhm, woraus sich 81 kOhm bzw. 82 kOhm ergeben.
TimTon
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Fr, 10.04.20, 08:16

Nochmal danke an dieser Stelle für sämtliche konstruktive Beiträge!

Ich habe nun also folgendes Aufgebaut:

Netzteile Meanwell HLG-80H-24B
100kOhm Poti
ca. 60Watt an 24V LED Leisten zum testen

Der Poti hat nun einen ungefähren Wirkungsbereich von geschätzten 120Grad, gerne sollte das also auf die verfügbaren 270Grad ausgeweitet werden.

Das mit dem parallel geschaltete Festwiderstand mit 400kOhm werde ich also ebenfalls probieren.

Gerne würde ich die Berechnung hierzu noch nachvollziehen wollen - ist bei mir in der Schule schon eine Weile her...
ustoni
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Fr, 10.04.20, 10:01

Der Poti hat nun einen ungefähren Wirkungsbereich von geschätzten 120Grad, ...
Was ist das für eine LED-Leiste? Hoffentlich nicht über ebay oder Amazon bezogen. :D

Wenn die Leiste tatsächlich eine Leistungsaufnahme von 60 W hätte, würde sich ein Drehbereich von

270° * (60 W / 80W) = 202,5°

ergeben.

Bevor Du also den parallel zu schaltenden Widerstand berechnen kannst, musst Du zunächst die tatsächliche Leistungsaufnahme der LED-Leiste, die später auch verwendet werden soll, bestimmen.

Der von Dir angegebene Winkel würde auf eine Leistung von 35 W schließen lassen.
TimTon
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Sa, 11.04.20, 19:45

Alles klar!

Recht hast du. Nee keine Angst das sind immerhin LED Leisten von Häfele, welcher Hersteller genau kann ich nicht sagen, aber bei 150,- netto pro 5m kein Schnapper ;)

meines wissens haben die 15Watt pro Meter, somit derzeit etwa 60Watt, checke das aber nochmal gegen.

Da ich die guten Sunlike 700 Pro Leisten erst im Juni vorOrt in der finalen Länge verbaue geht es vorher nur über den rechnerischen Weg.
(96W/5M)x 3,2m = 61,44W
ustoni
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Sa, 11.04.20, 20:30

Dann wäre der einfachste Weg wohl, wenn Du statt einem Festwiderstand einen Trimmer mit einem Wert von 1 MOhm parallel schaltest.
Den Trimmer kannst Du dann leicht auf die jeweilige LED-Leiste einstellen.

Nur als Beispiel:
https://www.reichelt.de/praezisionspote ... _pdn&nbc=1
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