2x LED-Taster, Unterschiedl. LED Spannung, welches Netzteil

Schaltungen, Widerstände, Spannung, Strom, ...

Moderator: T.Hoffmann

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hgbe2so
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Sa, 28.06.14, 15:18

Hallo,
ich habe zwei Drucktaster mit LED Ringbeleuchtung. Der eine braucht 3.6 V, 20mA und der andere 12V, 20mA um zu leuchten. Nehme ich jetzt einfach irgendein 12V max 1000mA Universal Schaltnetzteil, führe parallel den Pluspol an jeden LED-Taster und löte einen entsprechenden Vorwiderstand ein oder ist das falsch?
Was machen denn diese Led Treiber Netzteile anders? Wenn diese Konstantstromquellen einen konstanten Strom in die LEDs blasen, dann bräuchte ich ja zwei 20mA Netzteile, doch sowas gibts überhaupt nicht :?: Der Begriff Konstantstromquelle verwirrt mich. Normal zieht sich doch der Verbraucher (in dem Fall die LED) soviel Ampere wie sie benötigt.
Gruß
Borax
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Sa, 28.06.14, 18:09

Hallo hgbe2so,
welcome on board!
Nehme ich jetzt einfach irgendein 12V max 1000mA Universal Schaltnetzteil, führe parallel den Pluspol an jeden LED-Taster und löte einen entsprechenden Vorwiderstand ein
Ja. Das kannst Du so machen. Bei der 12V Version ist schlicht und einfach der Vorwiderstand schon eingelötet.
Der Begriff Konstantstromquelle verwirrt mich. Normal zieht sich doch der Verbraucher (in dem Fall die LED) soviel Ampere wie sie benötigt.
Ja. Nur haben LEDs eben wegen ihrer Spannungs/Strom Charakteristik nur einen typischen Strom. In diesem Fall ist es dann eben so, dass man sie mit diesem Strom versorgt und sie sich die Spannung zieht, die sie benötigt.
Das hat mehrere Gründe:
1. Die Hersteller geben nur einen typischen Strom an. Die Spannung bei der dieser Strom fließt kann locker um 10% von der Datenblattangabe abweichen.
2. Wenn LEDs warm werden, brauchen sie weniger Spannung (meist etwa 2mV/°C - klingt wenig ist aber bedeutsam). Wenn sie jetzt mit konstanter Spannung betrieben werden, ziehen sie eben mehr Strom. Das hat zur Folge, dass sie noch wärmer werden => weniger Spannung bräuchten aber nicht bekommen => Strom steigt...
3. Eine sehr geringe Änderung der Spannung hat eine sehr große Änderung des Stroms zur Folge. Das spielt aber erst bei High-Power LEDs eine bedeutende Rolle. Typisches Beispiel: Eine LED brauche bei Raumtemperatur bei 0.5A genau 3V. Und bei 1A dann eben 3.1V (also gerade mal etwa 3% mehr). Konstantspannungsnetzteile haben aber oft schon 5% Toleranz...
Oder falls die Spannung tatsächlich so stabil ist, aber die Temperatur entsprechend steigt, hat man bei 50°C mehr eben auch diese 0.1V mehr erreicht (2mV/°C * 50°C=100mV)
hgbe2so
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So, 29.06.14, 12:46

OK, Danke für die Antwort, dann ist so ein LED Treiber wohl die bessere Wahl. Wenn ich jetzt z.B: das http://www.leds.de/LED-Zubehoer/Strom-u ... -LEDs.html Netzteil kaufe, wie schließe ich das dann an, sodass jede LED die richtige Spannung bekommt?
Gruß
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stoske
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So, 29.06.14, 13:17

Mit einer Konstantstromquelle kannst du hier nichts anfangen.

Besorge dir einen Widerstand mit 470 Ohm und 1 Watt und schliesse
diesen an Plus oder Minus des 3.6 V-Tasters an. Nun funktioniere beide
mit 12 V und lassen sich durch ein simples 12 V-Netzteil betreiben,
welches gerade mal >50 - <100 mA leisten muss.
hgbe2so
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So, 29.06.14, 13:40

OK, soweit Verstanden.
In dem Fall läuft die eine LED ja völlig ohne Vorwiderstand, hat es einen Vorteil für die LED, beispielsweise ein 24V Netzteil zu nehmen und dann einen 1200 Ω Widerstand zu nehmen?
Soll die Verkabelung parallel oder in Reihe gemacht werden?

//Edit: Bei einer Reihenschaltung reicht ja die 12V Spannung vom Netzteil gar nicht, da die Spannung ja addiert werden muss, d.h. ich mache mit einem 12V Netzteil eine parallele Verkabelung + löte auch vor die 12V LED noch einen kleinen Widerstand ein, sodass die LED etwas (10%) unter der angegebenen Spannung läuft. Dann ist sie zwar etwas dunkler, hält aber womöglich auch länger, oder?
Danke

Das Ding hier scheint mir dann das Richtige zu sein
http://www.leds.de/LED-Zubehoer/Strom-u ... -IP67.html
Borax
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So, 29.06.14, 14:33

In dem Fall läuft die eine LED ja völlig ohne Vorwiderstand
Nein. Die '12V LED' hat nur den Vorwiderstand schon eingebaut. Drum braucht sie nicht noch mal einen zusätzlich.
Verkabelung erfolgt parallel.
Wegen Netzgerät... Das verlinkte kannst Du nehmen. Wobei es massiv überdimensioniert ist. Ich weiß aber jetzt auch nicht wo man ein kleines 12V Netzgerät (mit ca. 100mA) bekommt.
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stoske
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So, 29.06.14, 14:41

> hat es einen Vorteil (...) ein 24V Netzteil zu nehmen..

Nein, im Gegenteil.

> d.h. ich mache mit einem 12V Netzteil eine parallele Verkabelung +
> löte auch vor die 12V LED noch einen kleinen Widerstand ein,

Das kannst du dir sparen.

> Das Ding hier scheint mir dann das Richtige zu sein

Ja, aber wie Borax schon schrieb', damit könntest du 60(!) Taster betreiben.

> (...) wo man ein kleines 12V Netzgerät (mit ca. 100mA) bekommt.

Im "Internet", ab 150 mA, ab 3-4 Euro.
hgbe2so
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So, 29.06.14, 18:39

Danke für die tolle Hilfe hier. Ich hab das genannte 12V Netzteil bestellt. Ist vielleicht Overkill, aber da das Ding direkt hinter der Klingelplatte an der Haustür sitzt, kann es auch mal Feucht (hat ja IP67) oder im Sommer sehr, sehr heiß werden wenn die Sonne direkt drauf knallt. Da macht es denke ich nichts, wenn das Teil bisschen überdimensioniert ist.
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